Bungalow aus Beton, Leedon Park
Betonidentität. Jeder Mensch hat seine Identität. Manche zeigen diese auch in der Architektur, die sie bewohnen. Zum Beispiel der Auftraggeber der ipli architects in Singapur: Er ist ein Betonhändler und drückt das auch deutlich aus. Polierter, gehämmerter, schalungsrauer, gefärbter, gebürsteter, mit Texturen versehener Beton in allen denkbaren Ausprägungen bestimmt sein Haus. Der Bungalow mit dem Namen Leedon Park befindet sich im Garten des bereits existierenden Hauses des Auftraggebers und überschaut mit seiner Terrasse den Pool und den Tennisplatz.
Das Gebäude hat eine relativ dünne Außenwand aus Beton und deren Oberfläche ist vom Muster der Holzschalung geprägt. Ein Satteldach aus Beton wird von kleinen, rechteckigen Öffnungen durchbrochen. In seinem Inneren befindet sich eine Gästewohnung mit Wohnbereich – hier werden alle Arten der Betonbehandlung demonstriert und sichtbar gemacht. Kleine Öffnungen im polierten, schwarzen (mit geringen weißen Flecken versehenen) Betonfußboden geben sogar natürliches Licht in das Heimkino im Untergeschoss weiter. Die Böden im Bad sind auch schwarz, aber mit mehr weißen Einschlüssen. Obwohl eigentlich die ganze Architektur aus dem gleichen Material erbaut wurde, zeigt der Beton durch seine Oberflächen und Strukturen immer wieder unterschiedliche Anmutungen.
Äußerlich doch eher monolithisch wirkend, schützt die Betonhülle gegen die tropische Hitze, die starke Sonneneinstrahlung und erlaubt es den Bewohnern, von der passiven Heizung und Kühlung durch die Speicherfähigkeit des Materials zu profitieren. In der Regenzeit (Monsun) rinnt das Wasser die Betonflächen hinunter und sorgt durch die Verdunstung zusätzlich für Kühlung. Das Gestaltungsprinzip Beton zieht sich auch in den Außenraum weiter – hier bietet eine schwarze Überdachung (natürlich aus Beton) Schatten für die beiden Parkplätze.
Fotos: ©Jeremy San