Leichtes Stahlbetongebäude
Die perfekte Mischung. Der Auftraggeber wollte partout ein Stahlbetongebäude. Stehen sollte es in einer ganz gewöhnlichen japanischen Nachbarschaft in einer kleinen Stadt, aber der Baugrund war eher weich. Daher wäre das Gewicht eines Betonbaus so hoch gewesen, dass Pfahlgründungen und die damit verbundenen Kosten das Projekt zum Scheitern gebracht hätten.
Die clevere Lösung der HUGO KOHNO ARCHITECT ASSOCIATES war, einen Stahlbetonrahmen zu schaffen – er nimmt alle senkrechten und waagrechten sowie Wind- und Erdbebenlasten auf – und dann mit Holz als ‚leichtem‘ Material weiter zu bauen. „Die äußere Hülle beschützt das Leben und das hölzerne Innere formt das Leben“, formulierte der Architekt. Das Innere konnte nun aus Holz frei gestaltet werden, ohne auf Lastabtragungen achten zu müssen. Eine Vielfalt von Räumen, Terrassen und Loggien bildete sich. Die Außenfassade gestaltete man aus penibel geschalten Sichtbetonbalken und Flächen. Die schmalen Balken bestimmen die Identität der Architektur und geben einerseits Schatten, andererseits bilden sie im Inneren Auflager für die konstruktiven Holzbalken der Decke. Und es entstehen auch so ganz nebenbei die typischen japanischen Licht- und Schattenspiele in ihrer poetischen Ausprägung.
Fotos: ©Seiichi Ohsawa