Renovierung in Melbourne
Wohnen im Hintergrund.
Ein im viktorianischen Stil erbautes, in einem Vorort von Melbourne gelegenes Haus sollte renoviert, vergrößert und den Ansprüchen einer – mit der Zeit gewachsenen – Familie angepasst werden. Ein eigenes Zimmer für jedes der vier Kinder, ein Elternschlafzimmer, eventueller Raum für die Großeltern, genügend Wohnfläche und ein Schwimmbad waren die Kriterien des Briefings für die Coy Yiontis Architects. Das ursprüngliche Haus lag in einer relativ intakten Straßenlandschaft und verlangte nach einer Wiederherstellung der original viktorianischen Front- und Wetterseite.
Diese war sehr mitgenommen und immer wieder durch Zubauten verschandelt worden. Die Strategie der Architekten bestand darin, das Haus in zwei Zonen zu teilen: alt und neu. Getrennt sind sie durch einen zentralen Hof und verbunden durch einen gläsernen Gang. Der Hof mit dem Pool bildet den Nordteil des Neubaus und die Erweiterung des allgemeinen Bereiches, welcher ihn an drei Seiten umgibt. Er gibt auch dem Altbau eine formale Selbstständigkeit. Das Originalgebäude wurde auf die ursprüngliche Substanz rückgebaut, der Fußabdruck verkleinert und es erscheint als freistehendes Haus an der Front des Grundstückes. Im Inneren der liebevoll restaurierten Substanz befinden sich nun das Büro, die Bibliothek und ein Wohn- und Gästeraum.
Der Neubau, zweigeschossig und mit Holz verkleidet, ist am hinteren Teil des Grundes errichtet und schaut über den Pool und den Hof auf den Altbau. Den Originalzugang hat man aufgelassen und betritt nun entlang der Ostseite des viktorianischen Hauses den zentralen Hof. Hier wird man vom Neubau empfangen und „umarmt“. Raumhohe Glasflächen gestatten den Einblick in alle Bereiche des Erdgeschosses. Wenn es das Wetter erlaubt, lassen sie sich gänzlich öffnen und der Außenraum verbindet sich mit dem Inneren. Travertin-Böden ziehen sich durch die Architektur, innen und außen, und das überall verarbeitete Holz zelebriert Wohnlichkeit.
Fotos: ©Peter Clarke