Vom Kreisverkehr zur Grünoase
Der Piazzale Loreto ist ein Eingangstor nach Mailand, umgeben von einigen der dynamischsten Nachbarschaften der Stadt. Er ist aber auch ein grauslicher Platz, ein Kreisverkehr mit Unmengen Verkehr, umgeben von kaputten Fassaden und abgewrackten Bauten ohne architektonischen Wert. Das Projekt von Lad/Hypnos der beiden Architekten Nicola Brembilla und Francesco Napolitano denkt nun diesen „leeren“ Platz neu.
Sie schlagen vor, den gesichtslosen Raum mit einem Rondo in der Größe und Platzierung, wie es auf alten Plänen von 1865 zu erkennen ist, zu überlagern. Rundherum soll der Verkehr geführt werden. Der formal perfekte Kreis hätte keinen größeren Fußabdruck, als der Platz von 1865 und würde ein markantes Zentrum darstellen. Aufgeständert wie in einer großen Schüssel soll ein üppiger, schwebender Park „Sovraparco“ gepflanzt werden. Er würde einen ziemlich guten Einfluss auf die Luftqualität der Gegend haben.
Außerdem verläuft unter dem Platz eine der wichtigen Linien der Mailänder U-Bahn, die hier allerdings nie eine richtige Station und Ausgang bekam. Indem nun eine Mezzaninebene unter dem Platz geschaffen wird, entsteht unter dem schwebenden Garten (Sovraparco) eine geräumige, luftige Fläche, ein weiterer Platz, der einen U-Bahn-Zugang bietet. Unter dem Metrozugang befindet sich ein Bereich mit Geschäften, Bars, Restaurants und öffentlichen WC-Anlagen. Die Mitte des Platzes ist frei für die Bürger zugänglich. Der Garten ist zweigeschossig und in der Mitte befindet sich eine kreisrunde Öffnung, wie beim Parthenon, sie belichtet die Mezzaninebene. Ein sicher interessanter, utopischer Vorschlag, der aber noch keine Lösung für die „Außenseite“ dieses schwebenden Gartens bietet. Das sollten die Architekten noch überlegen.
Renderings: Lad / Hypnos