dach Steildach - Luftdichtheit Autor: Ing. Peter Balogh, Anwendungstechnik Bauder Ges.m.b.H. Mit der 2007 veröffentlichten OIB Richtlinie 6 ‚Energieeinsparung und Wärmeschutz‘ wurden erstmals konkrete Vorgaben für die Luftdichtheit gemacht und Grenzwerte für die maximal zulässige Luftwechselrate definiert. Die Luftwechselrate wurde zudem unterschieden nach Gebäudeart und deren Lüftungsmöglichkeiten: Gebäude mit Fensterlüftung 38 mussten die Luftwechselrate ≤ 3,0 erfüllen, Gebäude mit Lüftungsanlagen die Luftwechselrate ≤ 1,5. Beide Werte gelten bis heute. ‚Winddicht‘ ist keine Normvorgabe, aber deshalb als eine sinnvolle Empfehlung zu verstehen. Eine gute Wärmedämmung setzt eine dauerhaft funktionierende luftdichte Schicht voraus. Die Luftdichtheit ist somit ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines Wohngebäudes. Insbesondere bei der thermischen Sanierung ist speziell auf die bestehende Dampfbremse zu achten. In den meisten Fällen muss eine neue luftdichte Schicht eingebaut werden. Wie aber lassen sich normkonforme Details im Altbau unter Verwendung einer Aufsparrendämmung herstellen? Das Bild 1 zeigt die Prinzipskizze (Neubau) einer Aufsparrendämmung für eine umlaufende Luftdichtheitsschicht ohne Durchdringung im Traufbereich. Die Sparren laufen hier nicht mehr über das Außenmauerwerk hinweg, sondern enden bündig mit dessen Außenkante. Vom Grundsatz kann diese Lösung auch im Altbau angewandt werden, sofern der Dachüberstand nicht allzu groß ist. Der eigentliche Dachüberstand wird dann entweder mit über den Traufpunkt hinaus laufenden Konterlatten oder so wie in der Norm gezeichnet, mit Aufschieblingen hergestellt. Speziell die Variante mit den Konterlatten, lässt sich einfach und wirtschaftlich in die Praxis umsetzen. Der Vorteil dieser Lösung, die oberhalb der Sparren als luftdichte und dampfbremsende Schicht zu verlegende Bahn, kann ohne Unterbrechungen an das Außenmauerwerk geführt und dort luftdicht angeklebt werden. Wird diese Detaillösung mit einem Wärmedämm Verbundsystem im Fassadenbereich kombiniert, ergibt dies eine lückenlose Dämmung des Daches und der Fassade. Detail Ortgang im Altbau mit Aufsparrendämmungen Oftmals deutlich schwieriger herstellbar ist der Ortgangbereich des Daches. Wie Fotos & Grafiken: Bauder undicht und damit nicht luftdicht ein solcher Anschluss zwischen Giebelmauer und auskragender Holzschalung sein kann, zeigt die Thermografieaufnahme. Deutlich erkennbar ist jede Schattenfuge der Profilholzschalung und der damit verbundene Wärmeverlust. Die oberhalb der Sparren angebrachte und von außen sichtbare Profilholzschalung kragt über das Ortgangmauerwerk hinaus, sodass ein luft- 1 Im Traufbereich abgeschnittene Sparren, luftdichte, dampfbremsende Schicht ist zurückgeklappt.
Architektur_Fachmagazin_414
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