magazin Der gläserne Aufzug Die Stadt München hat für das Berufliche Schulzentrum an der Deroystraße (denkmalgeschützte Fassade) einen Außenaufzug aus Glas mit dem Ziel konstruieren lassen, das Gebäude barrierefrei begehen als auch große Lasten bis zu 3,9 t transportieren zu können. Die Umsetzung erfolgte zunächst virtuell, 22 denn der Außenaufzug wurde vorab komplett in der EDV und in 3D geplant. Der Genehmigungs- und Umsetzungsprozess konnte so vereinfacht und verkürzt werden. Das Ergebnis war ein Aufzug, der eine vier Tonnen Last trägt, Raum für bis zu 45 Personen bietet und eine übergroße Stahlkabine von 2 m mal 3,2 m, eine Türhöhe von 2,3 m und eine Türbreite von 1,8 m aufweist. Der Förderweg beträgt insgesamt 20,7 m. Sechs Portale befinden sich im Haus, ein siebtes geht auf den Hof hinaus. Dank der Glaskon- struktion des Aufzugschachtes konnte eine Illusion der fortlaufenden Fassade geschaffen werden. Die Spiegelung der angrenzenden Wände integriert den modernen Anbau gänzlich in die historische Fassade. Aufgrund der Fluchtwegplanung und mangelndem Platz im Dachgeschoss musste der Maschinenraum, der ursprünglich im Dach angesiedelt war, in den Keller verlegt werden. Das stellte bei der Realisierung des geplanten Spezialaufzugs keine Probleme dar und so bekam der Aufzug im April 2013 auch das TÜV Siegel, nachdem er die Fangprobe Fotos: Monika Moosreiner überstanden hatte. Seit Juni 2013 können Schüler und Personal mit einer Geschwindigkeit von 1m pro Sekunde die verschiedenen Etagen erreichen. Damit der Aufzug barrierefrei nutzbar ist, wurde die Kabine mit behindertengerechten Spiegeln und einer dualen Tastatur ausgestattet. Es gibt eine Tastatur mit Brailleschrift in einer Höhe von 0,9 m und eine Tastatur bei 1,4 m. Die Beleuchtung der Kabine wurde mit LEDTechnik realisiert, da diese stromeffizient ist und die gesamte Kabine gut ausleuchtet.
architektur Fachmagazin - Ausgabe 07/2013
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