editorial Gedanken zur Nachhaltigkeit und zur Effizienz Auch dem Bereich Design widmen wir in dieser Ausgabe von architektur besonderes Augenmerk: Projekte aus Italien, Dänemark, Moskau und Deutschland ergeben anregende Titelbild: Meteorosensitiver Pavillon © ICD Universität Stuttgart Der Begriff Effizienz ist genauso wie die Nachhaltigkeit zu einem ‚Unwort‘ verkommen - schwammig, beliebig und ungenau. Verstanden wird darunter meistens das, was der Jeweilige hören will. Genauso wie es das ‚Greenwashing‘ gibt, wird mit diesen Wörtern eine Legalisierung für verschiedene Produkte, für jede gebaute Monstrosität, für jeden Eingriff in die Natur gerechtfertigt. Keine Architektur in Größenordnungen wie sie Zaha Hadid, Herzog & de Meuron oder ähnliche Architekturzampanos bauen, kann nachhaltig sein. Aber bezeichnet man Architektur als nachhaltig oder effizient, wird sie ‚besser‘ und leichter verkäuflich! Im Projektteil des vorliegenden Heftes (mit dem Titel ‚Effizient Bauen‘) haben wir einige ‚effiziente‘ Projekte, die nicht durch Außergewöhnlichkeit, sondern durch Bescheidenheit, Intelligenz und besondere Maßnahmen in diesem o. e. Zusammenhang auffallen, näher betrachtet: Ein Haus in einer 1,5 Meter breiten Baulücke in Warschau stellt die Frage, ob Größe und Effizienz ausschlaggebend für die www.wienenergie.at Demner, Merlicek & Bergmann Wien Energie, ein Partner der EnergieAllianz Austria. Bezeichnung ‚Architektur‘ sein müssen. Ein Pavillon, dessen Wand nur durch Materialveränderungen auf Klimaschwankungen reagiert - ist das die neue Effizienz? Die Schutzhütte am Mont Blanc ist nachhaltig im Hinblick auf die Nutzung aller Energieressourcen der Umgebung, allerdings sind in ihr die Übernachtungspreise alles andere als effizient. Ein erstaunlich preisgünstiges Baugruppenprojekt aus Deutschland und ein Ferienhaus in Selbstbauweise mit Passivhausstandard in Holland sind zwei sehr konträre Beispiele - und doch sind beide effiziente Bauwerke. Das lasttragende Strohballenhaus aus Österreich versucht wiederum mit einem Baustoff, der eigentlich ein Abfallprodukt ist, eine Effizienz zu erzielen. Am 9. November 2013 wird das erste Musterhaus aus diesem ‚effizienten‘ Material eröffnet und sein Quadratmeterpreis ist gleich dem eines Ziegelhauses, ebenfalls im Passivhausstandard. Allerdings kann das Material für Ersteres, bestenfalls gleich vom benachbarten Feld geholt werden und das lasttragende Strohhaus spart etwa 100 Tonnen CO2 ein. Denn Fernwärme entsteht durch die bei der Verbrennung von Restmüll gewonnene Abwärme. Saubere Wärme, die allen zugute kommt: weniger Feinstaub für Wien, eine wartungsfreie und wertsteigernde Energieform, mit der sich planen und rechnen lässt. Einfach Beratungsgespräch unter (01) 313 26-3550 vereinbaren. Mehr Infos gibt es auf wienenergie.at Beispiele für Innenraumgestaltung und Lichtdesign. Ergänzt wird das Thema durch ein Interview mit Stardesigner, Architekt Matteo Thun und der Beton-Designerin Noémi Kiss. Der zweite Teil unserer Serie über die Probleme der Megacities befasst sich mit den Millionenstädten Johannesburg und Seoul, viele interessante Beiträge zum Thema Effizienz finden Sie auch im Magazinteil und bei den Produkt News. Was ist nun Effizienz, wie baut man effizient? Lassen Sie doch Ihre Gedanken um das Thema kreisen - viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe wünscht Ihnen Peter Reischer
architektur Fachmagazin - Ausgabe 07/2013
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