EFFIZIENT BAUEN 54 Am Dach Europas ‚Goûter Berghütte‘ / Mont Blanc / Groupe H, Deca-Laage Fotos: P. Tournaire, G. Bergdahl, L. Fortunati, H. Dessimoz, N. Bersenev Sie liegt auf einem atemberaubenden Abhang am ‚Aiguille du Goûter‘ und bietet den Bergsteigern vor dem letzten Anstieg zum höchsten Gipfel Europas, dem Mont Blanc, eine willkommene Rast und auch Unterkunft. Die Architektur der ‚Goûter Hütte‘, eine Holzkonstruktion mit einer metallenen Hülle, stellt eine technische Herausforderung an die Gesetze der Natur dar und kann eigentlich gar nicht mehr als ‚Berghütte‘ bezeichnet werden. Eher als Hightech Luxusherberge in 3,835 Meter Höhe. Die Statik und die Verankerungen des Baus sind darauf ausgerichtet, Windgeschwindigkeiten bis zu 300 km/h zu widerstehen. Dazu wurden 69 Piloten bis zu 12 Meter tief im gewachsenen Felsen gebohrt. Auf diese Grundstruktur ist die erste Ebene verschraubt. Sie besteht aus einem soliden Gitter von Trägern und horizontalen Versteifungen, hergestellt aus mit Douglasienholz gefertigten Leimbindern. Die Ebene stellte auch das Ende der ersten Bauphase im Oktober 2010 dar. Die im Kern des Baus verarbeitet Holzmenge aus Tanne und Fichte macht ein Volumen von ca. 400 Kubikmetern aus. Um die CO2 Belastung durch den Transport des Holzes zu minimieren, wurde die gesamte Menge in den zur Region gehörenden Forstgebieten geschlägert, hauptsächlich im Bezirk St. Gervais. u Auch in hochalpinen Lagen, wie auf dem 3.835 Meter hohen ‚Aiguille du Goûter‘ am ‚Mont Blanc‘ lässt sich energieeffizient bauen. Und zwar sogar unter Einbeziehung der größtmöglichen Anzahl von naturgegebenen Ressourcen - praktisch energieautark.
architektur Fachmagazin - Ausgabe 07/2013
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