51 www.architektur-online.com Bruno Gaudin Requalification du Site Richelieu Paris, Frankreich Bauherr: Bibliothèque Nationale de France Generalplanung: Bruno Gaudin, Virginie Brégal Grundstücksfläche: 68.000 m2 Planungsbeginn: 2007 Baubeginn: Juni 2011 Bauzeit: 5 Jahre Fertigstellung: Mai 2016 Baukosten: 70,8 Mio. Euro Die früher königliche, dann kaiserliche Nationalbibliothek, eine der reichsten der Welt, belegt im 2. Arrondissement eine rechteckige Fläche von 16.000 m². Minister Jean-Baptiste Colbert ließ 1666 die königliche Bibliothek in der Nähe seines Hôtel Beauharnais unterbringen. 1720 wechselte sie den Ort und wurde vom Abt Bignon, dem königlichen Bibliothekar (1719–1742), in das sogenannte Hôtel de Nevers auf der anderen Straßenseite verlegt, einen Teil des Stadtpalastes, den der Kardinal und Minister Jules Mazarin hinter dem Palais Royal an der heutigen Rue Richelieu hatte errichten lassen. Allmählich dehnte sich die Bibliothek auf den ganzen Häuserblock aus. Von 1854 bis zu seinem Tod im Jahr 1875 baute der Architekt Henri Labrouste (1801–1875) die Bibliothek massiv um, um aus mehreren Bauten verschiedener Epochen ein großes, kohärentes Ensemble zu schaffen. 1868 wurde der große Lesesaal (heute Salle Labrouste) eröffnet. Labroustes Nachfolger Jean-Louis Pascal setzte den Umbau fort und entwarf 1916 den ovalen Saal (Salle Ovale), der erst 1936 eingeweiht werden konnte. Dort befinden sich noch immer die kostbarsten Gegenstände aus dem Fundus der BnF, insbesondere Manuskripte, Kupferstiche, Karten und Pläne, Fotografien, Münzen und Medaillen (Cabinet des Médailles) sowie Dokumente der Musikgeschichte, während die Rara-Abteilung, die sonstigen gedruckten Werke, Tonträger, Videomaterialien usw. in das neue, von Dominique Perrault im Osten der Stadt errichtete Gebäude umgezogen ist.
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