33 www.architektur-online.com Holz © Michael Schulz © Uwe Roeder Klimaholzhaus Selbst wenn sie aus vorgefertigten, massiven Brettsperrholz-Elementen bestehen, sind Klimaholzhäuser keineswegs Fertighäuser, sondern stets von Architekten individuell geplante Gebäude. Ein Beispiel ist die Architektur, welche Architektin Katrin Moll für einen Klienten entwarf. Dem zweigeschossigen Domizil mit 250 Quadratmetern Wohnfläche sieht man nicht an, dass es ein massives Holzhaus ist. Nur der Querbau in Richtung Garten wurde mit einer feinen Lattung aus witterungsbeständiger, thermobehandelter Tanne verkleidet, der zur Straße weisende Gebäudeteil besitzt eine schlichte, weiße Putzfassade. Die Außenbauteile dieses Holzhauses bestehen innen aus der raumklimaregulierenden Massivholz-Konstruktion und außen aus einer hochwirksamen Dämmschicht. Die tragenden Holzwände sind als Brettsperrholz-Rippenelemente aufgebaut, die mit dem Innenraum in Verbindung stehen und deren Hohlräume die Raumklimawirksamkeit verstärken. Diese Hohlräume ermöglichen zugleich eine flexible Installationsführung. Ihre diffusionsoffene Bauweise lässt die Gebäudehülle wie eine natürliche Membran wirken. Das ganze Jahr über herrscht im Gebäude ein Raumklima, das guttut: Zum einen speichern die massiven Holzwände in der warmen Jahreszeit Luftfeuchtigkeit und reichern die Raumluft im Winter wieder an. So schützen sie die Bewohner vor trockener Heizungsluft. Atemwegsbeschwerden, Erkältungen und Allergien wird damit wirkungsvoll vorgebeugt. Die hervorragende Wärmedämmung und Dämmstoffe mit einer großen Phasenverschiebung (z. B. Zellulose oder Holzfaser) halten zum anderen im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Wärme im Haus. Schallschutz Nachteile, wie der eingeschränkte Brandschutz oder die Ausbreitung von Körperschall, verhinderten lange Zeit die Umsetzung großer und anspruchsvoller Bauvorhaben aus Holz. Die innovativen Deckenelemente LIGNATUR silence12 eliminieren dieses Manko und erfüllen gleichzeitig hohe architektonische Ansprüche. Mit ihrer maximalen Brandschutzklasse REI 90 eignen sich die Flächenelemente besonders gut für Bauaufgaben mit höchsten Brandschutzanforderungen. Daneben bieten sie über die spezifische Norm hinaus besten Schallschutz. In die Deckenelemente integrierte und patentierte Tiefton-Tilger dämpfen Körperschallschwingungen im Tieftonbereich und minimieren so die Übertragung von Gehgeräuschen ohne zusätzliche Unterdecke. Für eine optimale Schallabsorption und ideale Nachhallzeiten können die Elemente schon im Werk mit einer dynamischen Perforation auf der Unterseite versehen werden. Diese fungiert als Absorber und ermöglicht gemessene Schallabsorptionsgrade von bis zu 0,9. Darüber hinaus verleiht die Perforation der Deckenuntersicht eine ansprechende ästhetische Anmutung. Bei geringem Eigengewicht und minimaler Bauhöhe tragen die Elemente über große Spannweiten. So ermöglichen ihre hervorragenden statischen Eigenschaften, große Räume ohne Stützen und störende Unterzüge zu realisieren. © LIGNATUR
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