16 architektur FACHMAGAZIN Magazin Spielwiese für den Architekten Als stilistisches Element verwendet, gliedern Treppen einen Raum neu und schaffen einen besonderen Blickfang, und zwar vor allem im Wohnbau. Der Einsatz eines Podestes ist dabei nicht nur eine Notwendigkeit, sondern schafft eine zusätzliche Akzentuierung. Treppenpodeste gibt es in unterschiedlichen Formen: Man unterscheidet – abhängig vom Treppentyp – Mittelpodeste (zwischen zwei geraden, hintereinanderliegenden Läufen), Wendepodeste (bei zwei- bzw. gegenläufigen Treppen) sowie Eck- oder Viertelpodeste (bei einer Richtungsänderung um 90°). Dabei stehen eine Reihe architektonischer Formen und Varianten, wie etwa Rechtecke, Quadrate, Viertel- und Halbkreissegmente, Trapeze sowie ringförmige Segmente zur Verfügung. So eignen sich beispielsweise rechteckige Formen für einen geraden Treppenlauf, der direkt an der Wand montiert wurde. Kreis- und Ringsegmente finden hauptsächlich am An- und Austritt von Wendeltreppen Verwendung. Wann genau ein Podest notwendig ist, wird in Deutschland durch die Norm DIN 18065 („Gebäudetreppen“) klar geregelt, in Österreich gilt die ÖNORM B 5371. Bei Haupttreppen ist nach maximal zwanzig Stufen ein Podest zu errichten. Die idealen Maße eines Podestes sind an den menschlichen Gang bzw. den Schrittrhythmus angepasst. Der Bewegungssymmetrie entsprechend wird eine ungerade Schrittanzahl auf dem Podest am angenehmsten empfunden. In der Breite soll das Treppenpodest mindestens der Stufenbreite (Laufbreite) entsprechen. Die Länge (Mindestabmessung) wird wiederum durch die Norm geregelt und richtet sich nach dem durchschnittlichen Schrittmaß des Menschen (62 cm +/- 3 cm). Ein Podest unterbricht nicht einfach den Treppenlauf durch eine ebene Fläche. Es wird zum eigenständig genutzten Wohnbereich und dient als Spiel- und Ruhezone, als Sicherheits- und Ausweichebene oder sogar als Präsentationsfläche. Daher sollten Größe, Position und Funktionsweise umso sorgfältiger geplant werden. Fotos: Stadler Treppen
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