36 architektur FACHMAGAZIN Magazin
Superlofts
zum Wohnen
Wenn ältere Wohnbauten baufällig werden, resultiert daraus eine Großzahl von leer
stehenden, nicht genutzten Bereichen. In den Niederlanden ist die Zahl der Leerstände
(ähnlich wie in Österreich, aber aus anderen Gründen) fünf mal sso groß wie
die der jährlichen Neubauten. Die Bauten, die nicht mehr den wechselnden Bedürfnissen
der Menschen entsprechen, müssen abgerissen werden und verursachen
eine enorme Umweltverschmutzung und einen Energieverlust.
Fotos: Marcel van der Burg
Nach Schätzungen beträgt der Anteil der Bautätigkeit
36% der CO2-Emissionen und 40% des Energieverbrauches
in der EU. Superlofts folgt dem Anspruch
von Open Building und will Raum schaffen,
der sich den wechselnden Nutzungsanforderungen
in der Zukunft anpassen kann. Es soll ein resilientes
Bauen ermöglicht werden. Das Bausystem kann in
bestimmten Zyklen adaptiert werden, zum Beispiel
kann die Fassade alle 25 Jahre gewechselt werden,
das Installationssystem alle zehn Jahre und die
Inneneinrichtung
alle fünf Jahre. Alles wird recycelt
und es entsteht ein ökonomischer Kreislauf. Es wird
eine hohe Qualität bei den Materialien verwendet –
so entstehen „gesunde“ Häuser mit sauberer Ener-
gieversorgung, nachhaltigen Baustoffen, energieeffizienter
Installation und guter Inneneinrichtung mit
viel Luftraum und Grünzonen.
Ein interessantes Wohnprojekt gibt es derzeit in
den Niederlanden: Andockend an die Bewegung der
„Open Building“-Richtung, bietet Superlofts der Marc
Koehler Architects den Nutzern die Freiheit, ihre Wohnungen
selbst zu entwerfen, ja sogar selbst zu bauen.
Vom Entwurf bis zu den gemeinsamen öffentlichen
Einrichtungen und Räumen. Es richtet sich an eine
wachsende Zahl von Menschen mit kreativem und
unternehmerischem Geist, die einem neuen, hybriden
Lifestyle folgen. In konventionellen Wohnblöcken gibt