architektur FACHMAGAZIN 58 Wie wohnen wir?
Sobral meint, die größte Herausforderung bei der Arbeit
an einem Hotel sei, eine Persönlichkeit in die Architektur
zu bringen und die Gäste zu überraschen.
Während er am Entwurf feilte, befasste sich die Besitzerin
mit den Möbeln und den Textilien. Sie ließ sich
dabei von der Idee leiten, Kontraste und Gegensätze,
sozusagen als zweite Ebene, in Bezug auf die industrielle
Vergangenheit zu implementieren. Um die Einrichtung
zu vervollständigen, kaufte man auch Stücke
aus der Türkei und Indien, um einen Hauch von
Shabby-Chick und Vintage-Look einzubringen. Leinen
und Samt bedecken die Fronten der Waschzellen
und der Stauräume. Samtvorhänge in gedämpften
Farben schützen in den Zimmern die Gäste vor der
grellen Sonne Portugals. Wände sind absichtlich frei
gehalten, um ihre ursprüngliche Rohheit zu betonen.
Die einzige Ausnahme in dieser Hinsicht ist die Rezeption,
hier zeigen große Farbfotografen die Architektur
in ihrem Originalzustand. Das ist als eine Art
„portugiesischer Weltschmerz“ zu verstehen, eine
Liebe zum Alten, zum Vergangenen. Alles in allem
– eine fast magische Stimmung aus historischer Essenz
und Modernität. (rp)