76 architektur FACHMAGAZIN Wie wohnen wir?
Die Holzkiste
im Garten des Nachbarn
Haus D / Wien / Caramel Architekten und Arch. Günther Litzlbauer
Fotos: Christian Sperr
Das Kunststück einer
Nachverdichtung im
verbauten Einfamilienhaus
Siedlungsgebiet
schufen Caramel
Architekten und Arch.
Günther Litzlbauer. Drei
Geschosse, leicht versetzt
übereinandergestapelt
und mit einer Holzlattenverkleidung
zu einer
Einheit gebracht, schaffen
189 m2 Nutzfläche für eine
dreiköpfige Familie.
Das Grundstück von Haus D liegt inmitten eines
Baublocks, umrandet von Siedlungsstraßen. Die einzelnen
Häuser umgrenzen einen großen wunderbaren
Garten im Herzen des Blockes. Die großzügige
Widmung erlaubt es, alle Grundstücke bis zu einem
Viertel der gesamten Grundstücksflächen zu bebauen
und schafft dadurch auch die Möglichkeit, Grundstücke
zu teilen und in den entstehenden Grünflächen
nachzuverdichten. Auf diese Weise entstand
ein 433 m² großer Bauplatz, der von der Straße aus
nicht einsehbar ist, inmitten der bestehenden Grünanlagen.
Der Bauplatz liegt sozusagen im Garten der
Nachbarn und ist der Beweis, dass Nachverdichtung
auch im verbauten Einfamilienhaus-Siedlungsgebiet
möglich sein kann.
Durch die Grundwassersituation im Einflussbereich
der Donau und die leichte Absenkung des Grundstückes
zum Straßenniveau ergab sich der Wunsch
des Bauherrn, möglichst hoch bauen zu wollen. Dem
entsprachen mit ihrem Entwurf eines Einfamilienhauses
mit 189 m2 Nutzfläche die Caramel Architekten
und Arch. Günther Litzlbauer. Hoch ist in diesem Fall
dreigeschossig, wobei der Raum am Dach (ohne momentan
bestimmte Nutzung) – ein geräumiges Zimmer
mit eigenem Bad – den Blick weit über alle Nachbargrundstücke
ermöglicht. Links und rechts ist der
(multifunktionale) Raum von Gründächern und vorne
von einer geräumigen Terrasse begrenzt. u