80 architektur FACHMAGAZIN Licht
Die Beleuchtung eines Einfamilienhauses zählt wohl zu den spannendsten Aufgaben
eines Lichtplaners. Hier steht am Anfang – analog zur Aufgabe des Architekten – die
Erhebung der Aufgabenstellung. Dies bedeutet im Privatbereich, bestmöglich auf die
Lebensweise der Bewohner und die daraus resultierenden Lichtstimmungen einzugehen
und diese im Anschluss in Montagepositionen, Lichtrichtungen und Ausstrahlcharakteristika
zugänglich aber am besten nicht sichtbar
untergebracht werden. Dies ist im Zuge der
Installationsplanung bereits zu definieren.
Außerdem hält die Steuerung Einzug im
Wohnbereich. Dadurch sind nun, neben
der Dimmung, auch die Veränderung des
Spektrums bzw. der Farbtemperatur auf
einfache Weise realisierbar. Human Centric
Lighting wurde zum Schlagwort, im Privatbereich
findet die Steuerung üblicherweise
mittels Smart-Medium (Handy/Tablet)
statt. Mit einer solchen Lichtanlage ist es
möglich, die Dynamik des Tages- bzw. Jahreszeitenverlaufes
durch künstliches Licht
nachzubilden. In Summe soll die Beleuchtung
des Wohnbereichs als Einheit wirken
– mit all ihren unterschiedlichen Aufgabenstellungen
wie kochen, essen, wohnen, lesen,
schlafen, Wellness usw. inklusive aller
Verbindungswege.
Diese Vielzahl an Funktionen und daraus
resultierenden Stimmungen lassen sich
wohl am Besten anhand von Beispielen zeigen.
Bei der Küchenbeleuchtung geht es in
Ergänzend zur aktuellen Lebenssituation
gehören allerdings auch zukünftige
Lebenssituationen mitüberlegt. So sind
Räume, die vielleicht noch als Sportzimmer
geplant sind, in ein paar Jahren in der
Funktion eines Kinderzimmers – und später
eines Jugendzimmers – zu sehen. Diese
möglichen Nutzungen sollten im Zuge einer
Neuinstallation bereits Berücksichtigung
finden. Schließlich ist eine nachhaltige Lösung
nur eine, die auch längerfristig praktikabel
ist.
Die Light & Building, die Leitmesse für Licht
und Beleuchtung, hat erst kürzlich wieder
ihre Pforten geschlossen – und eine Menge
an Eindrücken hinterlassen. Durch die
Miniaturisierung der Lichtquellen mittels
LED sind neue Möglichkeiten entstanden,
um Licht und nicht den klassischen Beleuchtungskörper
in den Fokus zu richten.
Allerdings sind neue Punkte wie die Positionierung
der Treiber/Netzteile zu beachten,
sofern diese von der Lichtquelle getrennt
sind. Diese sollen zwar für Wartungszwecke
zu übersetzen.
Text & Fotos: Ferencsin Lichtdesign – DI Gunther Ferencsin
erster Linie um gutes Arbeitslicht. Hierbei
sind die Anforderungen Schattenfreiheit,
geringstmögliche Blendung und gute Farbwiedergabe.
Wenn dann der Essbereich offen
mit der Küche verbunden ist, was dem
Zeitgeist der loftartigen Gestaltung entspricht,
kann dies auch als Stimmungslicht
mitgenutzt werden. (siehe Projekt To)
Ebenso können Möbel, insbesondere Kästen,
genutzt werden, um Lichtquellen für
eine indirekte Raumaufhellung unterzubringen.
Diese betont die Raumgeometrie und
schafft Größe. Will man allerdings zu anderen
Zeiten eine intimere Stimmung schaffen
ist eine zielgerichtete Beleuchtung als eine
weitere Variante zu empfehlen. (siehe Projekt
To)
Das Stiegenlicht beim Projekt T erfüllt beispielsweise
gleich mehrere Aufgaben. So
dient es natürlich dazu, den Nutzer sicher
über die Treppe zu leiten. Zusätzlich bietet
diese Beleuchtung in den Nachtstunden
durch ihre reduzierte und blendfreie
Positionierung Sicherheit in Form eines
Nachtlichts zum Beispiel für Kinder. Die reduzierte
Beleuchtung lässt die übrigen Familienmitglieder
ungestört weiterschlafen
Wie wir wohnen
und welchen Beitrag das Licht dazu beisteuern kann
Projekt To
Projekt T