73 www.architektur-online.com Schwimmen in der Architektur Soziales Schwimmen Auf einem kleinen Landstück in einem entlegenen Teil der Mojavewüste hat Alfredo Barsuglia ein öffentliches Schwimmbad installiert. Das Projekt wurde auch schon im MAK/Wien präsentiert. Der einzige Weg, um dort schwimmen zu gehen, ist, den Schlüssel für die Abdeckung des Pools und die GPS-Koordinaten des Standortes zu erhalten. Die einsame Gegend zwingt den Besucher/Benutzer eine gewisse physische Anstrengung auf sich zu nehmen, um dann das kleine nasse Paradies in der Wüste zu genießen. Die Reise dorthin sollte zur Besinnung und Reflexion über den Luxus unserer Zeit genutzt werden. Smile Pool Mallorca ist die Heimat pittoresker Hügel und grotesker Touristenattraktionen. Das Büro A2arquitectos ist auf die Gestaltung luxuriöser Erholungsoasen auf dieser Insel spezialisiert und hat mit dem „Smile Pool“ des Hotel Castell Dels Hams sicher einen Vogel abgeschossen. Der Fokus seiner Rezeption liegt in den verschiedenen Ansichtspunkten und Maßstäben, entweder vom Boden oder von den Hotelterrassen und -balkonen aus. Seine gelbe Farbe lässt ihn aus der Serie der anderen Schwimmbecken herausstechen – sogar aus dem Weltraum, wie man bei Google überprüfen kann. Suprematistisches Schwimmen Ein Projekt, das auf einer Grafik von Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch aufbaut, stammt von 100architects, eine internationale Bürogemeinschaft mit Sitz in Shanghai. Sie schlugen als Erweiterung des Gorky Central Park für Kultur und Freizeit in Moskau vor, im Stadtzentrum auf dem Fluss Moskwa in der Nähe der Pushkinskii-Brücke ein temporäres, schwimmendes Bad zu errichten. Es schafft unerwartete räumliche Perspektiven in der Stadt und soll vor allem den Zugang zum Wasser erleichtern. Die – entsprechend der suprematistischen Grafik mit dem Konzept der „Nicht-Objektivität“ entworfenen – verschiedenen Elemente können im Sommer genutzt und im Winter abgebaut und gelagert werden. Die Strukturen sollen aus Holz, Metall und Fiberglas realisiert werden, leichte Aufbauten dienen als Umkleide- und Duschräume. © 100architects © A2arquitectos © Alfredo Barsuglia
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