architektur FACHMAGAZIN 52 Verkehrsbau Um die Höhe der Struktur und den Einfluss auf die Landschaft zu reduzieren, auch im Interesse einer subtilen Formgebung, ist die lasttragende Konstruktion in doppelter Ausführung als ein dreidimensionaler Bogen in den Verkleidungen der hölzernen Seitenwände verborgen. Diese wirken gleichzeitig als Sicherheitsbarriere. So wird die Steifigkeit der Hauptträger erhöht und Gewicht gespart. Die optimierte Struktur hat ein Gesamtgewicht von 270 Tonnen, spart Materialien, reduziert den ökologischen Footprint und erlaubte auch die Versetzung mittels des Kranes. So konnte auch das Niveau der Fußgängerebene um mehr als einen Meter gesenkt werden. Die Tragstrukturen sind auf beiden Seiten des Steges und nicht unter dem Steg platziert - daher entstand eine 20 Meter lange Rampe auf jeder Seite und man sparte sechs Stufen. Die schützenden Holzverkleidungen interagieren mit dem Licht und der Durchsicht, bei Tag und bei Nacht. Die Transparenz der Hülle erlaubt visuellen Kontakt zwischen Fußgängern und Autofahrern und schafft gleichzeitig Distanz. In der Mitte der Überquerung sind die begrenzenden Holzlatten höher und näher beisammen, so blockieren sie den Blick auf den grauenvollen Verkehr, sechs Meter tiefer. Die Passanten sind so – in einem quasi intimeren Bereich – geschützt vor der stärkeren Lärm- und Geruchsbelastung, Wenn man sich einmal auf der Struktur über der Straße befindet, ist sie ein Ort der vereint, Radfahrer und Fußgänger können auch in entgegengesetzter Richtung passieren, ohne sich in die Quere zu kommen. Die leicht angehobene Kurve der Plattform wird durch das seitliche Geländerprofil noch überhöht, eine Verlängerung der Kurven verbindet die Enden des Steges mit der Landschaft auf beiden Seiten der Brücke. Im Hinblick auf die Natur der Umgebung ist die Verbindung im Maßstab der Straße gehalten, die Dimensionen erleichtern die Benutzung und Aneignung durch die Fußgänger und machen sie so zu einem Schlüsselelement im Netzwerk, welches den Verkehrsfluss in der Region regelt. Diese kontextuelle Evidenz verstärkt sowohl die räumliche wie auch die visuelle Nachbarschaft beider Seiten des Boulevard Périphérique. Hinter den Holzwänden, welche als Sicherheitsbarrieren wirken, sind die tragenden Konstruktionen verborgen. (rp)
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