architektur FACHMAGAZIN Produkt News 88 Dichtigkeit ist bei Flachdächern heute kein Problem mehr Fachwissen rund um das Thema Dach sowie aktuelle Informationen zu Wärmedämmung, Abdichtung und Begrünung bietet Bauder, Hersteller von Dachsystemen, Architekten und Planern im Rahmen seiner Dach-Symposien. Bei einem Symposium sprachen wir mit Peter Balogh (Leiter der Anwendungstechnik bei der Bauder Ges.m.b.H.). Herr Balogh, welche Dachtrends beobachten Sie derzeit im Wohnungsbau? Ich stelle seit einiger Zeit fest, dass der Trend vom Steildach weggeht und sich zum Flachdach hin bewegt. Das ist klar erkennbar durch die Architektur, die derzeit klare, kubische Formen und den Bauhausstil bevorzugt. Ein weiterer Grund ist, dass das Flachdach durch die senkrechten Wände bei gleicher Grundfläche mehr Wohnraum bietet. Das ist ein entscheidender Vorteil für die Wohnungswirtschaft, wo es ja um jeden Quadratmeter geht. Welche Leistungen bietet Bauder im Bereich Flachdach? In der Wohnungswirtschaft geht es in der Regel um Flachdachflächen großer Wohnbauten mit einer Unterkonstruktion aus Beton. Für diese liefern wir alles aus einer Hand, was der Planer und Verarbeiter für den funktionstüchtigen Aufbau braucht, inklusive einer extensiven oder intensiven Dachbegrünung. Beim Flachdach gab es früher häufig das Problem mit der Dichtigkeit. Wie sieht es heute damit aus? Früher, das haben Sie richtig gesagt. Früher war das ein Problem. Dichtigkeit ist bei Flachdächern heute kein Problem mehr, vorausgesetzt man beachtet drei wesentliche Dinge: 1. eine vernünftige Planung, 2. hochwertige Produkte, die eine entsprechend lange Lebenserwartung haben, und 3. einen Verarbeiter, der alles richtig verbaut. Wenn diese drei Komponenten richtig zusammenspielen, dann gibt es heutzutage mit den Flachdachkonstruktionen keine Probleme mehr. Schulen Sie die Dachdecker entsprechend? Ja, das machen wir schon seit fast acht Jahren. Da haben wir damit angefangen, die Inhalte, Abläufe und Organisation der Schulungen durch das Institut für Flachdachbau und Bauwerksabdichtung (IFB Wien) zertifizieren zu lassen. Dadurch stellen wir das hohe Niveau sicher, das wir schon erreicht hatten. Wir bieten Schulungen für das Verarbeiten von Aufsparrendämmsystemen im Steildach, von Bitumenbahnen und Kunststoffbahnen im Flachdach an. Die Verarbeiter, die daran teilnehmen, können so die Systeme in der Theorie kennenlernen und in der Praxis umsetzen. Peter Balogh Wo liegen die Schwerpunkte derzeit im Steildachbereich? Eindeutig bei der Sanierung der Wohngebäude aus den 1960er und 1970er Jahren. Das betrifft Fassaden, Fenster und natürlich auch die Dächer. Hier sind wir mit unseren leichten Aufsparren-Wärmedämmsystemen aktiv. Wir können damit auf die vorhandene Dachkonstruktion sehr einfach aufbauen und weil wir das Ganze von außen machen, bleibt das Innere der Wohnungen davon unberührt. Damit können die Mieter – abhängig vom Umfang der gesamten Sanierung – wohnen bleiben. Mit welchen Kosten haben die Wohnungsunternehmen bei Sanierungen zu rechnen? Gibt es einen Richtwert? Generell gilt: Je größer und einfacher, desto kostengünstiger ist die Sanierung. In der Regel bewegen sich die Kosten zwischen 200 und 300 Euro pro Quadratmeter, und zwar komplett – alle Schichten einschließ-
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