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96 architektur FACHMAGAZIN edv AVA-Trends: Mehr Kostentransparenz mit BIM Mit AVA-Programmen werden nicht nur Projekte ausgeschrieben, vergeben und abgerechnet, sondern auch Kosten, Budgets und Termine kontrolliert. Neue Möglichkeiten bietet die BIM-Anbindung. Text: Marian Behaneck Neben der Mengenermittlung, Leistungsbeschreibung, Angebotsprüfung, Auftragsvergabe und Abrechnung rücken zunehmend Management-Funktionen in den Fokus von AVA-Programmen. Immer wichtiger werden die Themen Terminsicherheit, Kostenplanung, Kostenkontrolle und Kostentransparenz. Diese Bereiche unterstützt AVA-Software schon seit geraumer Zeit. Das der Planungsmethode Building Information Modelling (BIM) zugrunde liegende BIM-Gebäudemodell verspricht jedoch eine Erweiterung der Möglichkeiten. Werden wichtige Ausschreibungs-, Kosten- und Termindaten in das 3D-Modell eingepflegt, lassen sich Leistungen und Mengen für die Ausschreibung, Baukosten oder Termine automatisch ermitteln. Das verspricht schon zu einem frühen Planungszeitpunkt präzise Kosten- und Terminaussagen und damit eine höhere Planungssicherheit. Darüber hinaus lassen sich Ausführungs- und Kostenvarianten mit wenigen Mausklicks durchspielen, was die Suche nach kostenoptimierten Lösungen vereinfacht. AVA wird BIM-fähig BIM ist keine Software, sondern eine Planungsmethode, ein Prozess, eine Technologie, die für die Erstellung, Koordination und Übergabe fachübergreifender virtueller 3D-Gebäudemodelle erforderlich ist (siehe architektur 2/2011: Der Architekt als Building Information Manager). Werden sukzessive planungs-, ausführungs- und nutzungsrelevante Daten in dieses BIM-Modell eingepflegt, können Arbeitsabläufe rationalisiert, Prozesse beschleunigt und Kosten eingespart werden. Auch die Ausschreibungsphase lässt sich vereinfachen und transparenter machen: Massen und Mengen, die zu einer LV-Position gehören, müssen nicht mehr anhand von Plänen umständlich ermittelt werden. Stattdessen werden sie aus dem 3D-Gebäudemodell generiert. Der Planer bewegt sich dazu interaktiv AVA-Software sorgt dafür, dass Projekte „rund“ laufen – im Büro und auf der Baustelle. © Panasonic durch das 3D-Gebäudemodell und wählt nach und nach alle Gebäudebauteile aus. Enthalten die Bauteile bereits alle relevanten Informationen, dann wissen sie, was sie sind, woraus sie bestehen, welche Arbeitsschritte zu deren Realisierung erforderlich sind und was sie kosten. Weitere Spezifikationen können manuell ergänzt werden. Anstelle unübersichtlicher Tabellen oder Pläne dient das 3D-Modell als Arbeitsgrundlage: Der Planer kann jederzeit sehen, an welcher Stelle im Projekt er gerade arbeitet. Markiert er ein Bauteil in der Bauteilliste, wird dieses auch im Modell grafisch hervorgehoben. Umgekehrt wird das im Modell markierte Bauteil auch in der Liste angezeigt. Über diese interaktive Zuweisung entstehen quasi „halb automatisch“ Kostenschätzungen, Leistungsverzeichnisse, Nachweise für die Abrechnung, Kostenkontrollreports etc. Mit Hilfe von Filter- und Gruppierungsfunktionen lassen sich Bauteile nach beliebigen Kriterien zusammenfassen. Das vereinfacht die Zuordnung der Gebäudeelemente, ermöglicht zugleich Auswertungen und Analysen. So lassen sich beispielsweise alle Wände einer bestimmten Wanddicke, alle Türen einer bestimmten Brandschutzklasse, besonders kostentreibende Bauteile oder Bereiche im Gebäudemodell anzeigen. Das vereinfacht Besprechungen mit Fachingenieuren, mit dem Bauherren und Kostenentscheidungen. Damit die BIM-Gebäudedaten aller bauspezifischen CAD-Hersteller vom AVA-Programm ohne Informationsverluste verarbeitet werden können, werden sie über das Austauschformat „Industry Foundation Classes“ (kurz: IFC) importiert. Dieser von BuildingSmart International geschaffene, ISO-zertifizierte Standard bildet die Basis für einen hersteller- und länderübergreifenden BIM-Datenaustausch. BuildingSmart International ist eine internationale Organi-


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