10 architektur FACHMAGAZIN Magazin Streichelzoo aus Holz Nicht nur für Menschen, auch für Tiere gibt es Architektur. Bei Tieren wird von den Architekten sogar auf artgerechte ‚Haltung und Unterbringung‘ geachtet, etwas, das man bei Architektur für Menschen nicht immer behaupten kann. Die Anlage des Streichelzoos im Schlossgarten in Öhringen, Deutschland, ist im Zuge der Landesgartenschau 2016 entstanden und löst das vorhandene, stark in die Jahre gekommene Gehege im Schlossgarten ab. Fotos: Roman Mensing Die Bauweise und Ausrichtung der Gebäude ist allerdings perspektivisch für die Zeit nach der Landesgartenschau geplant. Das Ensemble reagiert mit seiner formalen Gestalt stark auf den städtebaulichen Kontext sowie die spezielle Nutzung. Gestaltet und entworfen wurde sie von Kresings Architektur. Zwei ovale Volumen und ein sie verbindender Zaun wirken als Einheit. Die beiden Körper - Voliere und Stall - bestehen aus einer Lamellenkonstruktion und der Lattenzaun ist eine Referenz an deren Fassaden und Aussehen. Alles, auch die Proportionen und Gestaltung, ist auf Kinder abgestimmt und soll zum Verweilen einladen. Während die Voliere mit einem Drahtgitter abgeschlossen ist, hat der Stall eine Holzwand innerhalb der Lamellenstruktur – ein Haus-im-Haus-Effekt entsteht. Durch die exponierte Lage im südlichen Teil des Schlossgartens in direkter Nähe zum Teich sind wechselnde Blickbeziehungen von allen Richtungen möglich. Auch von der außerhalb liegenden Straße gesehen wirkt der Zoo wie ein Anziehungspunkt. Es wurde großer Wert auf eine artgerechte Haltung der verschiedenen Tiere gelegt und im Vorfeld mit dem Veterinäramt abgestimmt und umgesetzt. Die Verwendung von Lärchenholz ist ein Resultat dieses intensiven Austausches. Es ist sehr witterungsbeständig, muss aber vor allen Dingen nicht behandelt werden. Daher besteht für die Tiere (30 verschiedene Arten) keine Vergiftungsgefahr. Alle Verbindungen sind robust und massiv ausgebildet, damit das Tiergehege die lange Tradition im Hofgarten weiterführen kann.
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