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20 architektur FACHMAGAZIN Magazin Gezacktes Dach für die Gläubigen Der sehr luftig anmutende Bau fungiert als Schutzbereich für Gläubige und Trauernde vor und während einer Begräbniszeremonie in Israel. Er ist vom Ron Shenkin studio for architecture & design entworfen und steht auf einem Friedhof Die Architektur, die eher wie ein Betonzelt oder ein Sonnenschutz aussieht, hat zwei Eingänge: ein kleiner für die trauernden Familienmitglieder und ein größerer für die Allgemeinheit. Im Anschluss an die Zeremonie gelangt man über eine breite Stiegenanlage zum Friedhof. Die ganze Anlage sitzt auf einem soliden Betonsockel, der sie symbolisch erweitert und hat gegen Westen eine solide Mauer – diese blockiert das direkte Sonnenlicht und lässt nur die gewünschte Menge durch ein schmales, horizontales, schlitzförmiges Fenster herein. Die baumähnlichen Säulen, welche das Dach unterstützen und tragen, sind eine Referenz an die umgeschnittenen Obstbäume, die früher hier waren. Eine Eiche ist innerhalb stehen geblieben. Das in Pardesya, einer Stadt nördlich von Tel Aviv. Betondach über ihr ist offen, um dem Baum einen Dialog mit dem Himmel und der Natur zu ermöglichen. Die Dachfläche besteht aus mehr als 300 Stück, am Computer designten Betontafeln in verschiedenen Formen und Größen. Sie wurden zur Baustelle geliefert und von Arbeitern zusammengefügt. Ebenso die metallenen Bäume. Der gesamte Beton für Wände und Dach wurde – extern – an einem einzigen Tag verarbeitet. Die Farbpalette der Materialien ist monochrom, hauptsächlich Grautöne, die eine Atmosphäre der Reinheit, Sauberkeit und Trauer verstärken. Am Abend ist das Bauwerk sowohl von innen wie auch von außen beleuchtet. Fotos: Shai Epstein


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