28 architektur FACHMAGAZIN Magazin Verkleidetes Wasserkraftwerk Die spannende Geschichte von Val-Jalbert in Kanada begann 1901 mit der Geschäftsidee des Industriellen Damase Jalbert. Er erkannte das Energiepotenzial der beiden kräftigen Wasserfälle des Flusses Ouiatchouan, von denen einer mit 72 Metern höher als die Niagarafälle ist, und ließ eine Mühle in der waldreichen Gegend bauen, die Holzstoff produzierte, ein Grundstoff für Papierfabriken – die Geburtsstunde von Val-Jalbert. Fotos: Pierre Thibault In einer wechselhaften Geschichte erlebte der Ort bis 1924 eine regelrechte Blütezeit. 1927 wurde die Mühle endgültig stillgelegt und die Bewohner zogen fort. 2009 erlebte sie eine zweite Blüte, diesmal als anerkannte historische Stätte. Die kanadische Regierung investierte rund 20 Millionen kanadische Dollar und kündigte den Bau eines Wasserkraftwerks nahe der historischen Mühle sowie die Errichtung eines Dammes an. Umweltschützer warnten vor den Auswirkungen auf die Biotope und die Tierwelt, wenn durch den Damm Lebensräume verschwinden. Die örtlichen Innu beschwerten sich über fehlendes Mitbestimmungsrecht und sahen ihre traditionellen Fischgründe sowie heilige Stätten ihrer Ahnen bedroht. Nichtsdestotrotz wurde gebaut.
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