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43 www.architektur-online.com Facility Management Intelligente, ökologische Gebäude Gewerblich genutzte Bauten wie Bürogebäude müssen heute nicht nur repräsentativ sein und genügend Platz bieten, die Nachhaltigkeit und Effizienz der Gebäude stehen heute stärker im Fokus. Dafür wird eine möglichst ökologische und energieeffiziente Bauweise angewendet und der Rohstoff- und Materialauswahl hohe Bedeutung zugemessen. Aber auch die zunehmende Komplexität der technischen Einrichtungen dieser Gebäude erfordert neue Lösungen, um über den gesamten Lebenszyklus die geforderte Effizienz und Ressourcenschonung zu garantieren. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen können sich Facility Manager, Gebäudebetreiber, technische Leiter und Sicherheitsverantwortliche, aber auch Investoren und Planer auf Gebäudeautomationssysteme stützen, mit denen die gestellten Aufgaben erst beherrschbar werden. Durch den Einsatz aufeinander abgestimmter Systeme lassen sich so die gesamten Betriebskosten minimieren, mit einem hohen Grad der Automatisierung können beispielsweise Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie die Beleuchtung bedarfsgerecht eingesetzt werden: Räume werden nur beleuchtet, wenn Personen anwesend sind und das Sonnenlicht nicht ausreicht; Heizung und Klimatisierung regeln gleichzeitig automatisch die optimale Raumtemperatur. Alle manuellen Regelungsprozesse können über zentrale, computergestützte Schnittstellen erfolgen, die auch eventuelle Störungen lokalisieren und anzeigen, um eine möglichst unkomplizierte Instandsetzung zu ermöglichen. Alle diese Effekte tragen zu einer Verbesserung der Ökobilanz eines Gebäudes bei, die auch mit Auszeichnungen wie dem europäische „GreenBuilding“-Award oder Zertifikaten wie LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) des U.S. Green Building Council honoriert werden. Die Siemens City in Wien ist ein Musterbeispiel für ein „grünes Gebäude“. Die Kühlung und Heizung der Büroräume erfolgt mittels Bauteilaktivierung. Sogenannte TABS (Thermoaktive Bauteilsysteme), die in den Geschoßdecken eingezogen sind, regeln je nach Bedarf die Abgabe der in den Decken gespeicherten Wärme. Das erzeugt ein angenehmes Raumklima, das unabhängig von der Außentemperatur aufrechterhalten werden kann. Durch die Nutzung von Erdwärme mit 120 Tiefenpfählen ist es in der Siemens City möglich, rund 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Zur Fundierung des Towers wurden Tiefenpfähle errichtet, die mit Wärmepumpen die Erdenergie zur Kühlung und Heizung nutzen. Rund 200 Quadratmeter Sonnenkollektoren sorgen zudem für Warmwasser im Restaurant und den Konferenzzentren, rund 75 Prozent der Abluftenergie wird durch Wärmetauscher effizient wieder genutzt. Stehleuchten mit Anwesenheits und Helligkeitssensoren oder die Nutzung von Brauchwasser für WC-Anlagen runden das haustechnische Konzept ab. Der gesamte Betrieb dieser Anlagen erfolgt über moderne und hocheffiziente Steuerungs- und Regelsysteme sowie dem Energy Management System - dieses Zusammenspiel der Bautechnik mit der Gebäudeautomatisierung © Siemens / Hertha Hurnaus macht die Siemens City zu einer „Green City“. Siemens erhielt für dieses Projekt im Jahr 2011 das „LEED-Gold“-Zertifikat des U.S. Green Building Councils (USGBC). Es ist damit das erste Bürogebäude seiner Art in Österreich mit dieser hohen Auszeichnung. Das LEED-Zertifikat (Leadership in Energy and Environmental Design) wird an Gebäude vergeben, die bereits während der Bauphase und im laufenden Betrieb klimafreundliche Technologien einsetzen, um Treibhausgase aktiv zu reduzieren. So werden in der Siemens City durch den Einsatz moderner und hocheffizienter Gebäudetechnik rund 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Siemens AG Österreich Building Technologies Division Siemensstraße 90, 1210 Wien T + 43 51707-32300 bt.at@siemens.com www.siemens.at/bt


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