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architektur FACHMAGAZIN 74 energieeffizient Die Nachhaltigkeit Der Zugang zur Nachhaltigkeit ist von einer holistischen Sicht aus gewählt. Neben der Nachhaltigkeit des Gebäudes (Green Building etc.), war es den Architekten wichtig, in größeren Perspektiven zu denken. Deshalb sollen bei diesem Projekt diverse Programme, Gemeinschaftsprojekte und Erziehung für ein Bewusstsein der Benutzer sorgen. Es soll eine neue Lebensweise, eine neue Kultur, ein Gefühl für Nachhaltigkeit unter den Nutzern entstehen. So gesehen ist eigentlich die Software (der Gebrauch) der Architektur wichtiger als die Hardware (das Gebäude) selbst. Der ‚Bogen von Bandar Rimbayu‘ ist als lebendiges, sich entwickelndes Anschauungsbeispiel für einen nachhaltigen Zugang zum Bauen entworfen worden. Jedes nachhaltige Detail und jede Lösung ist in ihrer Bedeutung wichtiger als in ihrer Ausführung. Deshalb hat auch jede ‚grüne Lösung‘ einen mit ihr verbundenen, korrespondierenden Grund: • Das grüne Dach isoliert und filtert das gesammelte Regenwasser, statt es in den Kanal abzuleiten. • Die Pflanzen, die sich um die Säulen winden, werden durch Tropfanlagen bewässert und dieses Mikroklima sorgt durch seine Evaporation für einen Kühlungseffekt und Luftzug. Der Prozess wird spürbar und dadurch verständlich und authentisch erfahrbar. • Die Wasserflächen im Park sind gleichzeitig Teiche zum Wassersammeln - ihr Inhalt wird für Bewässerungszwecke benutzt. • Die flexible, adaptierbare Fläche unter der Überdachung erlaubt vielfältige Nutzungen. Als Fußgängerzone, in der zusätzliche Geschäftsflächen und Lokale je nach Bedarf eingerichtet werden können. Die Ausführung hat einen Bodenbelag, der jederzeit für zukünftige Infrastrukturen und Installationen entfernt werden kann. • Gemeinschaftliche Gemüse- und Kräutergärten fördern den Zusammenhalt unter der Bevölkerung, gleichzeitig verdeutlichen sie die Bedeutung der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Großstrukturen. Es wird das Prinzip von Säen und Ernten in der landwirtschaftlichen Produktion deutlich gemacht. • Es gibt Recyclingcenter und organische Kompostplätze. • Und nicht zuletzt regt die Anlage zu einer gesunden und aktiven Lebensart an - joggen, Rad fahren, gemeinschaftliche Aktivitäten, Sport und Erholung. (rp)


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