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83 www.architektur-online.com DI Strohecker ZT GmbH Architekten Das Haus ist nicht unterkellert, der Rutschhang hat eine Pfahlgründung verlangt (ca. 500 Laufmeter) und der Keller war zu teuer. Außerdem findet der Architekt einen Keller nur als Abstellflächen für Großmutters alte Sofas gut und das kann man bei diesem Projekt auch im kleinen Gartenhäuschen an der Grundstückseinfahrt tun. Auch eine Bauteilaktivierung der Fundamentpfähle wurde überlegt, aus Effizienzgründen aber verworfen, dafür entschied man sich für eine extra Tiefenbohrung, mit der Wärme und Kühle für die Fußbodenheizung gewonnen werden. Am begrünten Dach befinden sich Fotovoltaikpaneele zur Stromerzeugung, eine eigene Elektrotankstelle für E-Fahrzeuge ist auch vorhanden. Energietechnisch ist der Architekt des Hauses einen klugen Mittelweg gegangen: Die auskragenden, sich überkreuzenden Bauteile wären, an und für sich, energetisch und mit der üblichen Software berechnet eher unpraktisch. Überhaupt findet er die überzogenen Kriterien der Energieausweispflicht als nicht sehr zielführend. Wenn man ein Haus nur nach den Vorschriften dieses Ausweises erstellt, hat man eigentlich keinen Platz für Menschen, sondern nur für Energiesparmaßnahmen geschaffen. Der gesamte Bau ist ein reiner Betonbau und man hat die Außenwände mit Steinwolle statt Styropor gedämmt. Es wären zwar 10 cm ausreichend gewesen, aber die Bauordnung schrieb 20 cm vor. Insgesamt ist es bei dieser Architektur gelungen, so viel Energie selbst zu erzeugen, dass fast kein Zukauf notwendig ist. (rp)


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