Brillux Design Award: Preise für überragende Arbeiten
Brillux Design Award: Preise für überragende Arbeiten vergeben
Die mit Spannung erwartete erste Verleihung des Brillux Design Awards hat insgesamt 20 Gestaltungskonzepte für Raum und Fassade ausgezeichnet. In sechs Kategorien ehrte die Jury 14 Nominierte und sechs Gewinner aus vier europäischen Ländern. Dazu kamen die über 150 Gäste zu einer feierlichen Gala im LWL-Museum für Kunst und Kultur im westfälischen Münster zusammen.
Der Brillux Design Award ist die Gegenwart und Zukunft eines Wettbewerbs, der herausragende Gestaltungskonzepte in der Architektur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und die wichtige Rolle des Zusammenspiels von Handwerkern, Planern und Bauherren deutlich macht. Der neue Wettbewerb öffnet sich für Einreichungen aus aller Welt und fügt den vier Fassaden- noch zwei Innenraum-Kategorien hinzu.
Wie gut der Brillux Design Award bei Handwerkern, Architekten und Bauherren gleich bei seiner Premiere ankam, zeigt auch die Zahl der Einreichungen: Mehr als 700 Objekte aus sechs Ländern zählten zu den Bewerbern. Die Jury – ebenfalls neu besetzt mit international erfahrenen Fachleuten aus Handwerk, Architektur und Innenarchitektur – war nicht allein von der Quantität, sondern auch der Qualität der Objekte überwältigt. Doch am Ende musste eine Auswahl der Besten des Wettbewerbsjahrgangs 2019 getroffen werden: Die Jury legte sich auf 20 Objekte mit ihren durchweg durchdachten und subtil komponierten Gestaltungskonzepten fest. Sie kommen aus Deutschland, den Niederlanden, Polen und Österreich. Bei der festlichen Gala erhielten die Gewinner und Nominierten ihre Auszeichnungen, verbunden mit insgesamt 25.000 Euro Preisgeldern, aus der Hand von Michael Thompson, Brillux Geschäftsführer.
Die Gewinner und Nominierten des Brillux Design Awards 2019
In der Fassaden-Kategorie Wohnbauten setzte sich ein Wohnturm aus dem fränkischen Erlangen als Gewinner durch. Dem neuen Farbkonzept der Gebäudehülle in unterschiedlichen Grüntönen gelingt es, den bis zu 24-geschossigen Hochhaus-Komplex aus seiner Monotonie zu befreien und zu signalisieren: Hier ist harmonisches, zeitgemäßes Wohnen möglich. Drei weitere Nominierte erhielten ebenfalls Preise in dieser Kategorie: Ein vormals gesichtsloser Riegel aus Mehrfamilienhäusern in Senftenberg (Brandenburg) kämpft erfolgreich mit seinem neuen körperhaften Fassadenbild gegen die Bedeutungslosigkeit an. Ein gründerzeitliches Stadthaus in Düsseldorf gibt – nach Aufstockung und sensibel ausgeführter farbiger Gliederung – an sich und im Zusammenspiel mit den Nachbargebäuden ein stimmiges Erscheinungsbild ab. Eine Gründerzeitvilla im österreichischen Innsbruck wurde farbig so markant und gekonnt gegliedert, dass das Gebäude selbst und der ganze Straßenzug aufgewertet wird.
Der Gewinner der Fassaden-Kategorie Öffentliche Gebäude ist in Altusried (Oberallgäu) zu bewundern. Das „Theaterkästle“, eine Bühnenspielstätte, entwickelt mit der extravaganten Fassadengestaltung ihres farbigen Turms aus Alu-Dibondplatten in warmen Rot-, Braun und Blautönen und integrierten Künstlerporträts eine enorme Strahlkraft. Sie wird nicht zuletzt durch die sachliche Holzfassade des Haupthauses perfekt in die ländliche Umgebung eingebunden. Die Jury prämierte außerdem zwei Nominierte: die bemerkenswerte künstlerische Gestaltung der Mauer des Stadtparks Mitte in Forst in der Niederlausitz und das überraschende Spiel des Fassadendesigns des Concordia Film-Theaters im niederländischen Enschede, das den Betrachter verführt.
Auch in der Wettbewerbskategorie Gewerbebauten steht die Gebäudehülle im Fokus. Gewinner 2019 wurde hier die Neugestaltung des Bayer European Oilseed Processing Center in Monheim am Rhein. Die Fassade der Logistikhalle, in der Rapssamen transportfähig aufbereitet werden, imponiert mit einer abstrakten, großformatig verpixelten Darstellung eines Rapsfelds. Mit Nominierungen honorierte das Preisgericht die Idee und handwerklich anspruchsvolle Ausführung der neu erbauten Lenkwerk Plaza im nordrhein-westfälischen Bielefeld sowie die Kreativität und Behutsamkeit der Fassadengestaltung, mit der an den Krämer Höfen in Dortmund neue Werte geschaffen wurden.
Einstimmig wählte die Jury ein neu errichtetes Wohn- und Geschäftshaus-Ensemble am Stadteingang von Freiburg im Breisgau zum Gewinner in der Kategorie Energieeffiziente Fassadensysteme (WDVS). Faltungen und eingestellte Zierelemente in warmen Orange- und Brauntönen rhythmisieren die Fassade einladend. Mit je einer Nominierung in dieser Sparte würdigten die Juroren das neu errichtete Feng-Shui-Hochhaus in Dresden, dessen schwingende Balkonbrüstungen den hoch aufragenden Baukörper schwerelos wirken lassen, und das Dompalais in Erfurt. Dieser Neubau passt sich dank seiner feinen Putzoberflächen und Farbgebung perfekt in die historische Bebauung ein.
In der Kategorie Innenraumkonzepte Wohnen und Leben setzte sich das Hotel DAS TEGERNSEE aus Tegernsee als Gewinner vom Feld der Konkurrenten ab. In dem denkmalgeschützten Gebäude sind durch sanfte und harmonische Farbkompositionen, eingebettet in atmende Materialien, Räume von großer Ruhe und Souveränität entstanden. Mit einer Nominierung prämierte die Jury außerdem das Neue Kurhaus in Bad Alexandersbad, dem kleinsten Kurort Bayerns, für das faszinierende Spiel seiner Räume mit Farbe, Licht, Jahreszeiten und Perspektiven. Ebenfalls mit einer Nominierung belohnt wurde das Gestaltungskonzept des Cityloft Haarlem – beheimatet in der gleichnamigen niederländischen Stadt –, das mithilfe von Farbstimmungen und Oberflächenbearbeitungen eine begehbare Raumplastik entwickelt.
Der Gewinner der Wettbewerbssparte Innenraumkonzepte Arbeiten kommt aus Berlin. Das Futurium, ein skulptural angelegter Ausstellungs- und Veranstaltungsort im Herzen der deutschen Hauptstadt, überzeugte das Preisgericht mit der klaren Gliederung in verschiedene Nutzungsbereiche und deren Ausformung mit reduziertem, souveränem Material- und Farbeinsatz. Darüber hinaus sprach die Jury in dieser Kategorie drei Nominierungen aus. In der Erbeskopf-Realschule in Thalfang (Rheinland-Pfalz) verwandelt ein feinnerviges Innen- und Farbraumkonzept die ehemals bedrückende 70er-Jahre-Atmosphäre in lichtes Bildungsklima. Das neue Innenraumdesign des Kinder- und Jugendkrankenhauses AUF DER BULT in Hannover zeigt mustergültig, wie sich mit Mitteln der Farbe und Architektur intuitiv Orientierung und positive Erlebnisräume schaffen lassen. Im neuen KTW-Bürohaus in Katowice (Polen) wurde mit starken Kontrasten gearbeitet und so einer offenen Etage eine ansprechende Raumatmosphäre verliehen, die überdies die kreative und leidenschaftliche Unternehmenskultur der dort ansässigen Firma zum Ausdruck bringt.
Ausführlich vorgestellt werden alle Gewinner und Nominierten des Brillux Design Awards 2019 auf www.brillux.at/design-award. Die nächste Ausschreibung des Wettbewerbs startet im Mai 2020.
Kategorie: Architekturszene, Veranstaltungen