TONGJI – International Construction Festival
2. Platz für das Team TU Graz mit dem Projekt:
P-Cubed: ply-polypropylene
Mittlerweile zum zweiten Mal wurde die Architekturfakultät der TU Graz zur Teilnahme am „International Construction Festival 2017“ an der TONGJI UNIVERSITY in Shanghai eingeladen.
Die fünf daran teilnehmenden Studierenden wurden in einem anonymen Wettbewerbsverfahren am KOEN-Institut unter den StudentInnen des 2. Semesters ausgewählt.
Thema des Construction Festivals war der Entwurf und Bau eines Pavillons für eine „Micro-Community“. Das vorgegebene Baumaterial beschränkte sich auf 30 Polypropylen-Hohlstegplatten, 180 x 180 x 0,5 cm.
Innerhalb von 4 Tagen hatten die Studierenden die Aufgabe die Konstruktion zu entwerfen und zu bauen.
Das Projekt des Grazer Teams „P-Cubed: ply-polypropylene“ beschäftigte sich mit den Themen der Nachhaltigkeit und des minimalen überdachten wettergeschützten Raums. Der entworfene Pavillon nutzte konstruktiv die maximale Kubatur unter Minimierung des Arbeitsaufwandes aus und kam mit minimalem Materialverschnitt aus. Ziel war es, bei diesem Projekt einen Raum zu schaffen, der Privatheit und Öffentlichkeit räumlich verbindet. Die Grundform eines Hauses mit Giebeldach wird aufgeschnitten und gegeneinander versetzt um verschiedene Öffnungen zu schaffen. Die Konstruktion besteht aus 3 Lagen der Polypropylen-Platten, die nach dem Prinzip von Sperrholz aus gegeneinander verdrehten Lagen des Materials bestehen. Die Platten wurden weiters um eine halbe Plattenabmessung versetzt um so die Konstruktion des Hauses zu verstärken. So konnte die Stabilität des Materials erhöht werden.
Der Pavillon ist wetterfest und über die Öffnungen natürlich querlüftbar.
Unter Tags dient das transluzente Material als Schutz vor direktem Sonnenlicht und erzeugt ein diffuses Licht im Innenraum. In der Nacht wird der Pavillon zum Leuchtkörper.
Rund 60 Teams von über 20 internationalen und chinesischen Universitäten, in Summe ca. 500 Studierende, nahmen am Festival teil.
Abgeschlossen wurde diese intensiv Arbeitswoche mit der Preisverleihung:
Das Team der TU Graz konnte sich gegenüber dem letzten Jahr von Platz 3 auf den 2. Platz verbessern.
Die teilnehmenden Studierenden waren:
Robert Anagnostopulous
Tobias Figlmüller
Johannes Kummer
Angelika Lisa Mayr
Desiree Wurnitsch
Betreuung seitens des KOEN-Institutes:
Wolfgang List,
Daniel Schürr
Das Institut
Das Institut für Grundlagen der Konstruktion und des Entwerfens (KOEN) wurde im Wintersemester 2013 neu gegründet und steht unter der Leitung der Berliner Architektin Petra Petersson (Realarchitektur). Die Aufgabe des Institutes ist es, die zwei Hauptfächer des Architekturstudiums, das Konstruieren und das Entwerfen und dessen Verknüpfung den Studierenden bereits ab dem ersten und zweiten Semester nahe zu legen, sowie einen für alle Studierenden gleichen Start in das Architekturstudium zu ermöglichen.
Die Zusammensetzung der neuen Architekturstudierenden ist, aufgrund der internationalen Herkunft der Studierenden oder des heterogenen österreichischen Schulsystems, sehr unterschiedlich. Es ist ein Anliegen, unter Beibehaltung des individuellen kreativen Potentials und der Inspiration durch den vielfältigen kulturellen Kontext der Studierenden, am Ende des zweiten Semester den Wissenstand der Studierenden angeglichen zu haben und allen einen Einblick in die vielen Facetten der Architektur gewährt zu haben.
Die Lehre arbeitet mit einer Reduktion auf das Wesentliche und einem allgemein pragmatischen Ansatz, mit dem Ziel ein Grundverständnis für Architektur, für dreidimensionale Räume und für die kontextuellen Zusammenhänge der gebauten Umgebung, zu vermitteln. Es geht vor allem um die konkreten Fragestellungen „Warum“ und „Wie“.
Darüber hinaus werden den Studierenden Werkzeuge zur Hand zu geben mit denen sie Ihre Ideen weiterentwickeln und kommunizieren können. Dazu zählen unter anderem die Skizze, das technische Zeichnen mit Hand und Computer, das Layout, der Modellbau, sowie mündliche und schriftliche Präsentationen. Besonders Modelle bauen gehört zu den Mitteln, welche sich für das Verständnis von dreidimensionalen Räumen gut eignet und ist so ein wichtiger Bestandsteil der Lehre.
Das Institut ist insbesondere für die beiden ersten Semester des Studiums verantwortlich und befindet sich damit an der Schwelle zwischen der Allgemeinheit und dem spezialisierten Architekturwissen. Diese Position wirkt in unserer Arbeit mit Ausstellungen, Publikationen und der Forschung ein.
Fotos: ©KOEN Institut
Kategorie: Architekturszene