Am Kunstufer in Lissabon – Alcantara
Am 1. November 1755 zerstörten ein Erdbeben, ein Feuer und vor allem ein gewaltiger Tsunami Lissabon, bis zu 100.000 Menschen starben, ein großer Teil ertrank. Danach ignorierte die Stadt den Fluss. In Alcantara wurde das Ufer mit Industrieflächen versperrt. 2010 ließ die Stadt einen Großteil der Bauten abreißen.
Das Ufer des Tejo in Lissabon ist seither von Radfahrern, Joggern und Fußgängern besetzt. Kurz bevor der acht Kilometer lange Weg den Turm Belém, das berühmte Wahrzeichen Lissabons bei der Einmündung des Tejo in den Atlantik erreicht, steht das MAAT, das Museum für Kunst, Architektur und Technologie. Es ist von der Londoner Architektin Amanda Levete entworfen und von einem riesigen, stützenlosen Zentralraum im Inneren dominiert. Insgesamt stehen dem erst vor einem Jahr eröffneten Museum 7.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung, aufgeteilt auf ein historisches Bauwerk und die neu gebaute Kunsthalle. Der alte Teil ist der monumentale Backsteinbau von 1908, der als Elektrizitätswerk diente und 2006 vom Energieversorger EDP in ein Elektrizitätsmuseum verwandelt wurde. Der neue Teil des MAAT präsentiert sich als 120 Meter lange, nur 14 Meter hohe, muschelförmige, weiß gekachelte Kunsthalle mit einem begehbaren, gewölbten Dach. Hier trifft Industrialisierung auf zeitgenössische Kunst.
Fotos:©FG+FS_Courtesy EDP Foundation
Kategorie: Magazin