Aufregende Ansichten – „The Street“
Das Projekt des Studentenwohnheims „The Street“ neben der Universität in Mathura, Indien, schafft recht interessante Räume und Ansichten. Die Sanjay Puri Architects, welche für den Entwurf und die Gestaltung verantwortlich sind, zeigen hier exemplarisch, dass serielles Wohnen, speziell Studentenwohnen, nicht unbedingt Eintönigkeit und Gleichheit bedeuten muss.
Mit einer Höhe von jeweils vier Geschossen schlängeln sich die vier Blöcke über ein keilförmiges Grundstück. Von Ost nach West nebeneinander platziert, schaffen diese Wohnblöcke im großen Universitätscampus eine eindeutige Identität in jedem Teil des Entwurfes. Die Orientierung der Baukörper trachtet immer, einen Ausblick in den nördlich gelegenen Gartenteil zu gewähren. Dazu ist jedes Zimmer mit einem, in einer unregelmäßigen Ausbuchtung sitzenden, Fenster versehen, das sich eben nach Norden und zum Gymnastikbereich richtet. Die Zimmer besitzen alle eine Ventilationsöffnung in den internen Korridor, um eine Querlüftung zu ermöglichen. Kleine Unterbrechungen in den Blocks bringen wiederum Licht in die internen Erschließungsgänge.
Alle diese Faktoren schaffen ein energieeffizientes Gebäude, welches den Hitzeeintrag in den Sommermonaten minimiert und im Winter das direkte Sonnenlicht in die Räume scheinen lässt, damit diese nicht zu kalt werden. Jeweils an den Enden der Blöcke sind Aufweitungen mit kleinen Cafés, Spielbereichen und Ausgängen in die nördlich gelegenen Gärten und Terrassen. Jeder dieser öffentlichen Bereiche ist sechs Meter hoch.
Die unterschiedlichen Wohnblöcke sind mit starken Farben gekennzeichnet, das schafft Orientierung und Identität für die Bewohner. Und zwar erscheinen diese (Signal)Farben auch in den Ausbuchtungen der Fenster. Regenwassersammlung und Wiederaufbereitung von Brauchwasser, sowie Solarpaneele sorgen für eine größtmögliche Energieeffizienz, zusammen mit der wohlüberlegten, auf Kontext und Klima rücksichtnehmenden Orientierung der Architektur. So entstehen räumliche Erfahrungen und Wahrnehmungen für die Studenten, die auf jedem Punkt der 60.000 m2 großen Fläche unterschiedlich sind.
Fotos:©Dinesh Mehta