Aus der Erde gedruckt – 3D Rice House
Rice House
Gaia oder Ge ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde und eine der ersten Gottheiten. Der Name bedeutet: die Gebärende. Dementsprechend bedeutungsvoll ist auch die Bezeichnung des ersten aus Erde mittels 3D Drucker erzeugten Hauses.
„Gaia“ ist der Prototyp einer öko-nachhaltigen Architektur mit dem speziellen Augenmerk auf die Verwendung von ökologischen Abfallprodukten aus der Reisproduktion. Und natürlich mit einer bioklimatischen, gesunden Ausrichtung und null Kilometer Transportwegen – also mit nahezu keinem ökologischen Footprint. Es ist eine Cooperation von den Firmen WASP und RiceHouse.
Hergestellt wird das Gebäude mit einem 3D Drucker mit der Bezeichnung „Crane WASP“. Drei Gittersäulen im Abstand von 12 Metern bilden die Konstruktion, mittels welcher der Druckkopf über der Baustelle kreisen und das Material aufbringen kann. Der Prototyp wurde anlässlich der „A call to save the world“-Konferenz in Massa Lombarda/Italien hergestellt. Als Baustoff diente eine Mischung aus 25% Erde aus der Baustelle (bestehend aus 30% Lehm, 40% Schlamm und 30% Sand), 40% Reisstroh, 25% Reishülsen und 10% eines hydraulischen Bindemittels. Die Zutaten wurden mit einer Mischmaschine homogen verarbeitet. Die Innenseiten der Wand sind mit einem Lehmputz geglättet und mit Leinöl eingelassen. Das Dach besteht aus Holz mit einer Isolierung aus Spreu. Der Innenraum benötigt dank der guten thermischen Isolierung keinerlei Heizung oder Klimatisierung, eine gleichmäßige, angenehme Temperatur bleibt konstant bestehen, Sommer und Winter. Ein großes Fenster nach Süden gerichtet sorgt für die Belichtung, zwei weitere sind nach Ost und West gerichtet. In nur 100 Stunden war das Haus mit einer Wandstärke von 40 Zentimetern und einer Grundfläche von 30 Quadratmetern fertig. Kostenpunkt: 900 Euro.
Fotos:©WASP
Kategorie: Magazin