Der Wohnfelsen
Wer würde hinter, besser gesagt in diesem verschneiten Felsen ein wohnliches Quartier vermuten? Der Schein trügt, denn das ist gar kein Felsen, sondern ein Projekt der Architekten Leopold Banchini und Daniel Zamarbide von Buerau A aus der Schweiz.
Das Innere der kleinen Kabine mit dem Namen „Antoine“ bietet eine Feuerstelle, Bett, Tisch, Stuhl und ein Fenster. Sie hängt — literarisch gesprochen — am Felsen. Die Behausung stellt die Unterkunft eines Artist-in-Residenceprojektes in den Schweizer Alpen dar, sie ist voll funktionsfähig und bewohnbar. Die Konstruktion ist aus Holz und mittels daraus herausragender Stahlstäbe wird Spritzbeton an der Außenseite aufgebracht und verfestigt sich dort. Die Referenz für seine Form bezieht „Antoine“ von den umliegenden Felswänden.
Berge haben die Kraft, Gefühle und Faszinationen zu wecken. Die Schweizer haben schon immer eine starke Tradition und Affinität zu den Bergen gehabt. Sie leben in ihnen und verbergen sich auch darin, Ängste und Nöte, die durch die Berge hervorgerufen werden, sind Bestandteile der Schriften von Charles-Ferdinand Ramuz — ein Hauptcharakter eines seiner Werke „Antoine“ war auch namensgebend für dieses Projekt.
Fotos: Dylan Perrenoud
Kategorie: Magazin