Eine Explosion des Lichtes – Kirche in Santa Monica
Die Gemeindekirche sollte auf einem länglichen Grundstück einer neu errichteten Wohnsiedlung in Santa Monica/Madrid errichtet werden. Eine längliche Form war notwendig, obwohl diese nicht unbedingt ideal für einen Sakralbau und die Liturgie ist. Die beiden Architekten Ignacio Vicens y Hualde und José Antonio Ramos Abengózar wagten sich an die Aufgabe heran und schufen Außergewöhnliches.
Auch das Budget war knapp, trotzdem entstand aus der räumlichen und finanziellen Beschränkung eine dauerhafte Architektur. Der Grundriss entwickelt sich funktional in der letzten, hinteren Ecke und explodiert förmlich am anderen Ende, in der Nordfassade in einer Kaskade von Licht und Öffnungen. Im hinteren Teil des lang gestreckten Grundrisses brachten sie alle Nebenräume, Verwaltung und zwei Wohnungen für die Priester unter, im vorderen Teil die Kirche. Im Altarraum trennt eine Linie den Sockel aus poliertem Granit von den weißen aufsteigenden Wänden. Hier sind schmale Lichtschlitze untergebracht – sie sorgen für die Grundbeleuchtung im Inneren. Die Öffnungen der Nordseite sind im Inneren in ein künstlerisch gestaltetes Muster aus Flächen, Dreiecken und goldener Farbe integriert, das Licht fällt immer nur indirekt auf die Gläubigen. Die Architekten haben auch Werke der bedeutendsten, zeitgenössischen spanischen Künstler zur Ausschmückung der Kirche verwendet.
Außen ist die Hülle komplett mit Cortenstahl verkleidet, dieser verwittert und bindet die Kirche zu einer ernsten und eindeutigen Form zusammen. Es ist eine neue, durchaus innovative Art, einen Sakralbau in unserer Zeit zu gestalten. Fern von der Eindeutigkeit einer religiösen Symbolik.
Fotos: ©Pablo Vicens
Kategorie: Magazin