Erdmaterial – Wuestenort Bluff in Utah
Erdmaterial – Wüstenort Bluff
Auch in den entferntesten Winkeln der Erde, wie dem Wüstenort Bluff in Utah, entsteht Gemeinschaft. Umgeben von nichts als Sand und roten Felsen am Horizont, hat sich die Ortsgemeinschaft dazu entschlossen, ein Kommunikationszentrum samt Versammlungsort und öffentlicher Grillstation zu errichten.
Der Platz soll für die alljährlich hier stattfindenden Heißluftballontreffen als Eventzentrum genutzt werden können. Als erstes errichtete das Team von DesignBuildBLUFF eine große Küche mit einer öffentlich zugängigen, über vier Meter langen Grillstation. Die Architektur soll als Zentrum für Events, Kochen, Musikveranstaltungen und Erholung dienen. Den Masterplan für die weitere Entwicklung gibt es auch schon. Ungefähr 40 m2 groß ist diese „Fire Mesa“ (sie kann auch gemietet werden) und sie ist aus recycelten, gebrauchten und lokalen Materialien konstruiert.
Die Wände sind in einem langdauernden Prozess, unter kräftiger Mitwirkung der Bevölkerung, aus Erde und Lehm der Umgebung entstanden. Sie schützen die Küche vor der Wüstensonne und den starken Winden und temperieren das Innere durch ihre thermische Masse. Die Konstruktion aus gestampfter Erde (rammed earth) war die Gelegenheit, eine dauerhafte Bautechnik unter Verwendung eines billigen, lokalen Materials einer größeren Gruppe der Bevölkerung nahe zu bringen. Die Mauern erzählen mit ihren Schichten die Story der Entstehung und die Oberflächen verleiten zum Angreifen, zum Tasten. Viele der anderen Baumaterialien wurden gespendet oder recycelt und es wurde auch improvisiert. Die Unterseite der Auskragung des Daches ist mit gewellten Metallplatten, die bei einem anderen Projekt übrig geblieben sind, verkleidet. Die Metallfenster sind von einem Abbruchobjekt und die Deckenbalken sind angekohlt, um sie vor der Witterung zu schützen. Trotz (oder vielleicht gerade wegen) der beschränkten Materialpalette – alles musste erschwinglich sein – fügt sich die „Fire Mesa“ mit ihren dunklen, erdigen Tönen gut in den Kontext der Umgebung ein.
Fotos:©Dana Sohm
Kategorie: Magazin