Erfolgskonzept übertragen-Interview mit Architekt Christian Prasser

18. September 2017 Mehr

Mit Architekt Christian Prasser sprachen wir über die besonderen Herausforderungen und die Aufgabenstellung, die es bei den Kitzbühel Lodges im Kitzbühel Country Club zu meistern galt.

Wann wurden Sie in das Projekt eingebunden?

Wir sind sehr kurzfristig mit diesem einzigartigen Projekt konfrontiert worden. Um ganz präzise zu sein, genau ein dreiviertel Jahr vor der Eröffnung Ende Dezember 2016.
Dies war möglich, da die Zusammenarbeit mit Johanna und Klaus Moosbrugger bei der Lech Lodge bereits erprobt war und uns Richard Hauser großes Vertrauen entgegenbrachte. Aber auch, weil der Architekt des Kitzbühel Country Club Kilian Spitzner mit im Planungsteam eingebunden war und mit der Bauleitung beauftragt wurde.

Was waren die besonderen Herausforderungen, ein bestehendes, funktionierendes Konzept auf einen anderen Standort zu transferieren. Wie weit ist dies real gelungen?

Die Herausforderung lag darin, das Konzept der freistehenden Chalets, die in Lech als dörfliches Ensemble eine Einheit bilden, in ein bestehendes, eingeschossiges Dachgeschoss zu transferieren und dennoch die Stimmung der Lech Lodges mitzunehmen.
Die Umgestaltung des ursprünglichen Geschossbaus im Kitzbühel Country Club mit gut 1000 m2 zu einem Chalet entsteht durch den zentralen offenen Kamin und die Erweiterung im Dachstuhl mit einer „Skyview“- Empore als zusätzlichen Schlafbereich.
Diverse Elemente, wie die Belichtung von oben, Fenster im Innenbereich sowie Stiegen, betonen den Chalet-Charakter der Kitzbühel Lodge.
Stilistisch haben wir uns in der Gestaltung gemäß des Wunsches der Bauherrnschaft sehr an die Lech Lodges angelehnt. Der Wiedererkennungseffekt ist sicher gelungen. Prägende Elemente wie die in schillernden Brauntönen verfliesten Kamine sowie die warmen Holztöne, aber auch die charakteristischen Filzstoffe und das Leitner-Leinen verweisen direkt auf das Lecher Vorbild.

Wie lassen sich das Farb- und Materialkonzept beschreiben?

Stilistisch eigenständig und bewusst als Kontrast zum Hotel entworfen, schafft das Gestaltungskonzept eine behagliche und komfortable Gestaltung der Innenräume in einer Atmosphäre von Ruhe und Selbstverständlichkeit wie sie bereits in der Lech Lodge erprobt wurde. Die Wandverkleidungen und Einbauten sind in massiver, wärmebehandelter und gebürsteter Fichte, die Böden aus Travertin und Eiche, die Sitzmöbel und Vorhänge in Loden und Naturleinen, die Wandflächen in Strukturputz und diverse Elemente in Schwarzstahl ausgeführt. Von den acht Suiten wurden neben der Verwendung der Naturmaterialen Farbakzente in Grün/Grau sowie Rosa/Rot in jeweils vier Suiten gewählt.

Was macht dieses Projekt aus Ihrer Sicht unverwechselbar?

Das Besondere der Kitzbühel Lodge ist, dass sie die Geborgenheit und private Intimität des Lech-Lodge-Konzepts ebenso ermöglicht wie die Mitbenützung sämtlicher Einrichtungen, die der Kitzbühel Country Club seinen Gästen als Club zur Verfügung stellt wie einen großzügigen SPA – und Wellness-Bereich, ein Privatkino, eine Vinothek und eine Zigarrenlounge, mehrere Restaurants und eine hauseigene Garage mit Limousinen Service, die eine direkte Anbindung zu den Penthouse-Suiten hat.

 

Kitzbühel Lodge im KCC

Bauherr:                  Kitzbüheler Country Club GmbH
Innenarchitektur:   Architekt Christian Prasser
                                 www.cp-architektur.com
Projektleitung:        Wolfgang Czihak
Mitarbeit:                 Dipl.-Ing. Marlen Boller
                                  Bianca Medem
Architektur (KCC):  Architekturbüro Spitzner, St. Johann

Planungsbeginn:     05/2016
Fertigstellung:         01/2017
Nutzfläche:               1034 m²
Außenfläche:            420 m² (Terrassen und Balkone)

Betten: Joka-Werke
Textile Ausstattung: Karl Weber Interior  Design
Naturstein / Ofenbau: Klaus Suppacher

Fotos: @Kitzbühel Country Club, Sonni Lehner – www.sonni.biz

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Kategorie: Magazin