Glas spart Energie – Kästli Gruppe
Glas spart Energie – Kästli Gruppe
Anfang Mai zog die Schweizer Kästli-Gruppe in ihr neues Dienstleistungszentrum in Rubigen bei Bern ein. Das Verwaltungsgebäude ist zu drei Seiten raumhoch verglast. Dank einer speziellen Verglasung konnte hierbei gänzlich auf außen liegenden Sonnenschutz verzichtet werden. Damit bietet sich über das gesamte Jahr eine eindrucksvolle Aussicht auf die Berner Alpen und das mittlere Aaretal.
Das Bau- und Logistikunternehmen wurde von den Architekten der bfb ag gestaltet. Im rückwärtigen Grundstücksteil befinden sich eine Werkstatt und ein Werkhof. Diese stellten die Architekten dem Nutzen entsprechend als monolithische, geschlossene Baukörper mit ruhigem Fassadenausdruck dar. Den prominent vorgelagerten Verwaltungsbau mit rund 60 Büroarbeitsplätzen und Sozialräumen gestalteten sie einladend und transparent. Die drei Bürogeschosse ruhen auf einem weißen verputzten Sockel. Die hervortretenden Geschossdecken gliedern die Ansichten horizontal; die Flächen dazwischen sind großzügig vom Boden bis zur Decke verglast. Der bauliche Überhang bietet den jeweils darunterliegenden Ebenen einen sommerlichen Wärmeschutz. Zudem gewährleistet er für den Gebäudeunterhalt einen idealen Zugang zur Fassade.
Die drei Fassadenflächen sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion mit 2750 x 980 mm großen Glaselementen ausgeführt. Hierbei setzte man durchgehend Dreifach-Isolierverglasung ein. Ein zentrales Atrium lässt die Nutzungsflächen über die Ebenen ineinanderfließen. Zusätzlich zur Fassade bringt das 70 Quadratmeter große Oberlicht natürliches Licht in den Gebäudekern. So wird auch das Sockelgeschoss mit Sonnenlicht erfüllt. Das elektronisch schaltbare Glas ist die alternative Lösung zu mechanischen Außen- und Innenbeschattungsanlagen für Fassaden, Fenster und Dachfenster. Durch das Tönen der Metallbeschichtung auf dem Glas lassen sich bei konstanter Transparenz Sonnenlicht, Hitze und Blendung regulieren. Möglich sind bis zu drei individuell schaltbare Zonen innerhalb einer Glasscheibe. Die Schaltstufen werden durch ein Kontrollsystem gesteuert. Je nach Nutzeranforderung erfolgt dies automatisch oder manuell per Wandschalter, App oder Voice Control.
Durch das Blockieren des Sonnenlichts an heißen und das Nutzen der Sonnenenergie an kalten Tagen senkt die intelligente Verglasung den Energieverbrauch und den Bedarf an Heizungs-, Lüftungs- und Klimakosten erheblich. Zudem kann die Technologie dazu beitragen, die allgemeinen Betriebskosten von Gebäuden zu senken. Die Verglasung reduziert die Gesamtenergielasten um durchschnittlich 20 Prozent und den Spitzenenergiebedarf um bis zu 26 Prozent.
Fotos:©SageGlass, Fotograf Adrien Barakat
Kategorie: Magazin