Materialkombination – Von der Kaserne zur schicken Location
Ursprünglich war es eine Militärbaracke der Kaserne Basel, heute – nachdem die Armee längst gegangen ist – ist es eine schicke Location. Das Architekturbüro FOCKETYN DEL RIO hat die Neugestaltung von „Parterre One“ übernommen und ein in sich schlüssiges Ensemble gestaltet: neue Fassaden an der Außenseite, überraschende Innenräume und eine spektakuläre Galerie.
Die Architekten haben den existierenden Hof als Zentrum des Ensembles neu definiert. Es ist ein Raum zum Essen, Trinken und Unterhalten geworden. Zwar war er schon immer da, aber jetzt ist er sichtbar und sogar ein kleiner Baum, der im früheren Gerümpel überlebt hat, steht heute als stolzer Protagonist da. Die Planer haben alles bereinigt und mit schwarz getönten Betonebenen versehen. Derart sind nicht nur Höhenunterschiede geschickt ausgeglichen worden, sondern auch Sitzmöglichkeiten geschaffen worden. Jetzt herrscht eine gemütliche Atmosphäre mit Bänken aus Baumstrünken, die in der richtigen Höhe abgeschnitten wurden. In der Verlängerung des Hofes dient ein Wintergarten mit einer öffenbaren Glasüberdachung als Raucherlounge.
Die geschaffene „Bühne“ in den Innenräumen hat eine hervorragende akustische Qualität durch ihre typischen, gebrochenen Kanten und Flächen. Sie eignet sich für Konzerte und Theater gleichermaßen. Sitznischen sind einladend gestaltet. Die obere Ebene ist – scheinbar schwebend – von der neuen Struktur abgehängt und so entstand ein stützenfreier Raum im Erdgeschoss. Oben bildet eine zusätzliche Bar das Geländer.
Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, konnte seine Form nicht verändert werden. Man hat sorgfältig mit akustisch wirksamen Paneelen, schwarzen Spanplatten an den Decken und Vorhängen operiert, um die Tonqualitäten für Aufführungen im Inneren zu gewährleisten. Da das Objekt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnblöcken liegt, war auch der Schallschutz nach außen wichtig. Diese Anforderung ist durch die vorhandenen dicken Wände und eine 8 cm
dicke Spritzbetonschicht erreicht worden. Kleine Erhöhungen (wie Vulkane) nehmen die Beleuchtungskörper auf. Die Oberfläche ist rau und sichtbar, kontrastiert mit den schwarzen Platten und den glänzend roten Sitzmöbeln.
Fotos: ©Adrià Goula
Kategorie: Magazin