„Muskeln ohne Fett“… – The Shed
The Shed
„Muskeln ohne Fett“… mit diesen Worten beschreibt die Architektin Liz Diller das neueste Projekt von Diller Scofidio + Renfro. Es trägt den Namen „The Shed“ und ist mitten im ebenso neuen New Yorker Viertel Hudson Yards gelegen.
Das wandlungsfähige Gebäude verfügt über insgesamt acht Stockwerke mit mehreren Veranstaltungsräumen. Letztere dienen als Plattform für Kunstprojekte des 21. Jahrhunderts. Ein kleines Kunstwerk ist aber auch das Gebäude – das gilt vor allem im Hinblick auf die silbrig schimmernde Außenhülle. Die fast 40 Meter hohe Kombination aus Dach und Fassade lässt sich bei Bedarf ausfahren und kann so das vorhandene Raumgefüge fast verdoppeln. Bei maximaler Größe finden im Gebäude bis zu 3.000 Besucher Platz.
Auf den ersten Blick wirkt das Kulturzentrum wie ein Flugzeughangar – dies gilt vor allem dann, wenn sich der Betrachter dem Objekt von der High Line, der stillgelegten Bahntrasse und heutigen Fußgängerzone im Herzen der Metropole, nähert. Die bewegliche Hülle erscheint mit ihren kissenartigen Strukturen wie eine Daunendecke, die aufgrund ihrer Beweglichkeit einen Wandel zwischen Freiluftarena und Konzerthalle ermöglicht. Das Objekt folgt ganz dem Leitsatz „Form folgt Funktion“ und hebt sich trotzdem – oder gerade deshalb – von der Masse an Hochhäusern im New Yorker Trendviertel ab.
Neben der Praktikabilität wird aber auch die Wandelbarkeit großgeschrieben. Tatsächlich ist das Projekt bewusst auf Weiterentwicklung ausgelegt. Künstlern soll die Einrichtung mit ihrer Ausstattung als Werkzeug dienen und sich den Bedürfnissen der Kreativen stetig anpassen. Damit wurde eine Grundlage, zeitgemäße Kunst aller Art aufzuführen, geschaffen – im Kulturzentrum sollen Musik, Tanz, Malerei, Schauspiel und Architektur zusammentreffen.
Doch nicht nur der Kunst, sondern auch den Besuchern kommt die neue Kultureinrichtung entgegen. Eine Veranstaltungshalle für die breite Öffentlichkeit zu realisieren, war eines der Hauptziele der Planer – so sollen sich die Eintrittspreise in einem erschwinglichen Rahmen bewegen. Understatement ist aber auch in Bezug auf die Architektur Programm. Der Eingang befindet sich bewusst zu den Füßen der Skyline und damit auf Straßenhöhe. Im Vergleich zu den umliegenden Bauten wirkt die Ausstellungs- und Veranstaltungshalle durchaus kompakt – und das ist beabsichtigt. Immerhin soll das Projekt als Gegenpol zu der rasant in die Höhe wachsenden Skyline New Yorks fungieren.
Fotos:©Timothy Schenck
Kategorie: Magazin