Strom für Indien
Das Architekturbüro Spark hat immer (auf den ersten Blick) lustige, interessante Ideen, innovative Projekte und setzt sie auch um.
Die in Singapur, Shanghai und London arbeitenden Forscher, Stadtplaner, Architekten und Designer denken ökologisch, sozial, umweltbewusst und versuchen gar nicht durch Landmarks aufzufallen. Sie haben nun ein Konzept für eine leicht transportierbare, im 3D-Druck produzierte Toilette erdacht, mit der menschlicher Abfall in elektrische Energie verwandelt werden kann. Das Modul ist speziell für Indien entwickelt, weil hier die UN versuchen, die großen Sanitär- und Gesundheitsprobleme, welche durch fehlende Toilettenanlagen und die Kotabscheidung in der freien Natur entstehen, zu bekämpfen. Dieser Sanitätsmangel ist einer der Hauptgründe für immer wieder auftretende Epidemien. Die Toiletten sollen in den entlegenen Gebieten Indiens zum Einsatz kommen.
Der Produktname lautet sinnigerweise „Big Arse“ und die Einheiten sollen direkt im Land aus den fast überall vorhandenen Bambusfasern gemischt mit Polymerharzen gedruckt werden. Im Prinzip handelt es sich um eine Neuinterpretation einer Biogasanlage, welche in der Erde vergraben wird. Die Kuppel mit einer Größe/Fassungsvermögen für 10 Jahre dient zur Lagerung und der daraus entstehenden Gasproduktion menschlichen und auch tierischen Ausscheidungen. Das entstehende Biogas wird über eine kleine CHP-Einheit (Combined Heat Power = Kraft-Wärme-Kopplung) in elektrische Energie verwandelt. So wird aus menschlichem Abfall eine „freie“ Energie zum Verbrauchen. Das Gas kann aber auch direkt zum Kochen oder Heizen verwendet werden. Die vorfabrizierte, gedruckte Hülle soll leicht genug sein, um auch mittels Drohnen an den Aufstellungsort transportiert zu werden. Sie besteht aus einem Stück und wird komplett mit WC Sitz produziert. Ihre Außenseite kann beliebig und der Umgebung entsprechend dekoriert oder gestaltet werden.
Visualisierung:©Spark*
Kategorie: Magazin