Urban Heat Island Strategieplan

5. September 2016 Mehr

Strategie gegen Hitzeinseln.
In dicht bebauten Gebieten sorgen Asphalt, Beton und Dächer für Hitzeinseln – „Urban Heat Islands“. Das Phänomen ist schon länger bekannt – nimmt aber durch den Klimawandel noch weiter zu. Wien ist eine der ersten Städte Europas, die dieses Thema gemeinsam mit ExpertInnen aus der Wissenschaft und europäischen Partnerstädten erforscht und gezielte Gegenmaßnahmen entwickelt hat. Diese werden bereits Schritt für Schritt umgesetzt. Als Basis dient der nun vorliegende „Urban Heat Islands Strategieplan Wien“ (UHI-STRAT Wien), der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22.

Beispiel_Hagedornweg

Die Möglichkeiten zur Reduktion der Hitzeinseln reichen von der Erhöhung des Grünanteils in Straßen und Freiräumen über die Begrünung und natürliche Kühlung von Gebäuden, der Erhöhung des Anteils offener Gewässer in der Stadt bis hin zur Beschattung von Freiräumen und Wegen. Die Umsetzung derartiger kühlender Maßnahmen erfolgt in Wien teils fachübergreifend auf unterschiedlichsten Ebenen – wie etwa dem forcierten Pflanzen von Bäumen, Büschen und anderen Grünflächen im Straßenraum, durch Fassadenbegrünungen an öffentlichen Gebäuden, vor allem aber durch strategische Planungen in den Stadt-erweiterungsgebieten: So ist eines der Ziele bei der Errichtung der Seestadt in Aspern, dass es nach Fertigstellung möglichst keine Straße ohne Baum geben soll. Gleichzeitig wurden aber auch PPP-Modelle entwickelt, um gemeinsam mit privaten Partnern die Schaffung von kühlenden Inseln zu unterstützen – seien es Fassaden-, Dach-, und Innenhofbegrünungen oder beispielsweise ein Regenwassermanagement mit offenen Wasserflächen.

Hitzeinseln_

Ursachen der Hitzeinseln
Wie die Untersuchungen zeigten, sind es mehrere Faktoren, die urbane „hot spots“ verstärken: Zum einen speichern Gebäude und versiegelte Oberflächen die Energie stärker als natürliche Oberflächen. Denn bei bewachsenen Flächen kühlen Verdunstungsprozesse die Umgebung. Dazu kommt noch die Abwärme aus Betrieben, Klimaanlagen und Kraftfahrzeugen. Und nicht zuletzt sind die bebauten Flächen eine Barriere für den Luftaustausch mit den umliegenden Wäldern und Landflächen. Auch fällt in den dicht bebauten Gebieten die Nachtabkühlung deutlich geringer aus – die in den Sommermonaten besonders wichtig für die Erholung der Bewohner ist. Im Schnitt führen all diese Faktoren zu einem Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land von bis zu zwölf Grad. Verstärkt werden diese Effekte durch die Folgen des Klimawandels: Gab es in Wien zwischen 1961 und 1990 noch im Durchschnitt 9,6 Hitzetage pro Jahr, so stieg dieser Wert bis 2010 bereits auf durchschnittlich 15,2 Hitzetage. Von einem Hitzetag wird gesprochen, wenn die Tagestemperatur die 30°C-Marke überschreitet.
Den vollständigen „Urban Heat Islands – Strategieplan Wien“ kann man auf der Homepage der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 direkt downloaden oder als Druckversion bestellen:
www.umweltschutz.wien.at/raum/uhi-strategieplan

Fotos: ©Barbara Mayr

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Kategorie: Magazin