Beton-Optik als dekorativer Kontrapunkt – VS Hallwang

16. Juni 2019 Mehr

Beton-Optik als dekorativer Kontrapunkt – VS Hallwang

50 Jahre hatte die alte Volksschule in Hallwang auf dem Buckel. 2016 und 2017 wurde das neue Schulgebäude auf 3.810 m² Nutzfläche im Salzburger Flachgau nach den Entwürfen des Architekten Tom Lechner vom Büro lparchitektur in 14 Monaten Bauzeit errichtet.

 

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Beim Neubau der Schule wurde auf eine hybride Bauweise geachtet: So steht der Baustoff Beton in den unteren Stockwerken in Kombination mit dem Holzbau im Obergeschoss. Die neun Klassenräume sind aus unbehandeltem Holz, was eine behagliche Atmosphäre erzeugt und ein leichtes und entspanntes Lernen in einer wohngesunden Umgebung ermöglicht. Als nüchterner Kontrast wurden Wandabschnitte mit einer kühlenden Beton-Optik versehen. Dreh- und Angelpunkt der Volksschule ist eine annähernd quadratische Eingangs- und Pausenhalle, die zum Toben und Spielen, aber auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Das Gebäude ist nicht nur wegen seiner baubiologischen Bauweise ein Vorzeige-Objekt. Auch das Energie-System ist vorbildlich und innovativ. Geheizt und gekühlt wird das Gebäude ausschließlich mithilfe der Sonne. Auch die Deckenkühlung wird über die Solaranlage am Dach betrieben. Über die zentrale Lüftungssteuerung herrscht zu jeder Jahreszeit eine angenehme Raumtemperatur. Für diese Nachhaltigkeits-Strategie gab es eine Nominierung für den Energy Globe-Award 2018.

Neben dem beispielhaften Ökoenergie-Konzept spiegelt auch die Gestaltung der Außen- und Innenflächen mit mineralischen Produkten das Umweltbewusstsein der Verantwortlichen wider. Für die dekorative Wandgestaltung kamen mineralische Produkte aus dem Hause Synthesa zum Einsatz. Um einen delikaten Kontrast zwischen der ländlichen Natürlichkeit des Holzes und der Urbanität der stadtnahen Umgebung herzustellen, erhielten die Betonflächen des Erdgeschosses und Teile der Innenflächen mit einer speziellen Kreativtechnik eine elegante und zugleich kindertaugliche Oberfläche. Die Technik nennt sich „Autentico“ und basiert auf einem mineralischen Edel-Putz auf Kalk/Zement-Basis (Capatect MK Uniputz). Beim Auftrag sollten die Strukturierungen im Putz nicht ganz zugezogen werden. Löcher bzw. Krater in der Oberfläche sind erwünscht und ergeben die charakteristische Oberflächenoptik. Als Abschluss wird die Fläche mit einem Lasurkonzentrat nach dem Vorbild historischer Beschichtungen (Histolith Antik-Lasur) in einem betongräulichen Farbton überarbeitet. Sie gibt den Flächen eine weiche Glätte, bei der die Struktur allerdings erhalten und haptisch wahrnehmbar bleibt.

 

Synthesa Chemie Gesellschaft m. b. H.
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