Im Dachgeschoss des Barock
In Graz findet sich in einem Gebäudeensemble im barocken Stil nach Plänen von Josef Hueber aus dem Jahr 1773 ein interessanter Dachausbau. Der barocke Gebäudeteil, sowie der im 19. Jahrhundert glasüberdachte und als Werkstatt genutzte Innenhof wurden durch einen Bombentreffer im zweiten Weltkrieg zur Hälfte zerstört.
In die damalige Hofeinfahrt mit gut erhaltenem, barockem Steinportal wurde 1952 ein Antiquariat eingebaut und eine neue Hofeinfahrt ins flankierende Nachbargebäude verlegt. Der denkmalgeschützte, straßenseitige Gebäudeteil wurde 2014 von n17.architektur umfassend saniert. Die Stuckdecken in den Räumen und im Barockstiegenhaus wurden restauriert, das Relikt des historischen Geschäftsportals aus Holz auf seine ursprüngliche Felderteilung rückgeführt und die gesamte Straßenfassade bereinigt. Alte Kamine konnten für die Vertikalversorgung herangezogen werden.
Das historische Dachgestühl wurde freigelegt und die Sparrenlage aus dem 20. Jahrhundert hofseitig um ca. 2,20 m aufgeklappt, sodass die beiden neu ausgebauten Dachwohnungen mit herrlicher Aussicht auf das Herz Jesu Viertel eine schmale, in die Dachkubatur eingeschnittene Balkonvorzone als Freifläche erhielten. Die bündig eingebauten Dachflächenfenster wurden straßenseitig mit aufklappbaren Lamellenrosten in Farbe der Dachdeckung in die Fläche integriert.
Das Motiv der ehemals vorhandenen Dachoberlichten wurde aufgenommen und in die Idee integriert, jeder Wohnung einen eigenen, verglasten Aufgang auf den jeweils darüberliegenden Dachgarten mit Terrasse zuzuordnen, sodass eine Querlüftung und zusätzliche Belichtung der einseitig orientierten Mietwohneinheiten gewährleistet ist.
Fotos:©n17.architektur
Kategorie: Dach, Produktnews