Echte Kreislaufwirtschaft

13. Juni 2024 Mehr

Das Bürogebäude des renommierten Metallbauunternehmens Lenderoth in ­Bremen erstrahlt in neuem Glanz – und das nicht nur aufgrund einer ästhetischen Modernisierung, sondern vor allem dank eines wegweisenden Schritts in Richtung echter Kreislaufwirtschaft. In Zusammenarbeit mit den Partnern WICONA und Saint-Gobain Glass wurde erstmalig eine komplette Aluminium-Glas-Fassade zurückgebaut, recycelt und wieder montiert. Dieses wegweisende Projekt dient als Paradebeispiel für die praktische Umsetzung nachhaltiger Bauprinzipien.

 

 

Die Entscheidung zur Sanierung der Bestandsfassade des Büro- und Produktionsgebäudes wurde getroffen, da diese aus den 1970er-Jahren stammend nicht mehr den aktuellen Standards in Bezug auf Wärmeschutz und Energieeffizienz entsprach. Christophe Lenderoth betont: „Die Nachhaltigkeit ist für uns ein zentraler Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Wir wollten daher nicht nur eine energieeffiziente Fassade errichten, sondern auch Materialien verwenden, die besonders CO2-sparend hergestellt werden. Der Gedanke der Kreislaufwirtschaft stand dabei im Fokus.“

Die Realisierung des Projekts erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den langjährigen Partnern WICONA und Saint-Gobain. Zunächst wurde die alte Fassade demontiert und die Materialien vor Ort entsprechend sortiert um die Wiederverwertung zu ermöglichen. Die Aluminiumelemente wurden anschießend ins Hydro Werk nach Dormagen transportiert, im Rahmen eines Recyclingprozesses wieder aufbereitet und dann in einem nächsten Schritt zu neuen Aluminiumprofilen gepresst. Das gesammelte Glas wurde dem Recyclingwerk zugeführt, zu Scherben aufbereitet, in der Float-Anlage eingeschmolzen und schließlich wieder zu neuen Isoliergläsern verarbeitet.

 


Christophe Lenderoth stellte die Fassadenrevitalisierung im Detail vor.

 

Die neue Fassade mit einer Fläche von rund 370 m² wurde mit einer WICONA Pfosten-Riegel-Konstruktion vom Typ WICTEC 50 realisiert, die aus der Aluminiumlegierung Hydro CIRCAL 100R besteht. Diese besteht zu 100 % aus End-of-Life-Material und weist einen äußerst geringen CO2-Fußabdruck auf. Die Verglasung erfolgte mit ORAÉ-Glas von Saint-Gobain Glass, das einen hohen Anteil an recyceltem Glas aufweist und durch die Verwendung erneuerbarer Energien bei der Herstellung einen niedrigen CO2-Fußabdruck erzielt.

Insgesamt konnte durch das innovative Konzept eine CO2-Einsparung von 24,6 Tonnen erreicht werden. Christophe Lenderoth zieht eine positive Bilanz: „Mit diesem Pionierprojekt haben wir neue Maßstäbe gesetzt und gezeigt, dass eine echte Kreislaufwirtschaft in der Baubranche möglich ist.“

Die Partner sind überzeugt, dass kreislauffähige Fassaden zukünftig zum Standard beim Bauen werden. Die Reduzierung von CO2-Emissionen und die systematische Wiederverwertung von Rohstoffen sind dabei von entscheidender Bedeutung. Die Kreislaufwirtschaft wird als Schlüssel zur Eindämmung des weltweiten Ressourcenverbrauchs betrachtet, und die Technologien dafür stehen bereits zur Verfügung. Es bedarf jedoch der gemeinsamen Anstrengungen von Unternehmen und Industrie, um diesen Wandel aktiv voranzutreiben.

 

Hydro Building Systems Austria GmbH
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