Von der Punktwolke zum Gebäudemodell

25. Februar 2022 Mehr

Bis vor kurzem waren es meist Vermessungsingenieure, die Aufmaße erstellten. Das ändert sich nun: Laserscanner sind erschwinglich geworden und ein exaktes Aufmaß ist direkt vom planenden Architekten möglich, der es dann in die eigene BIM-Planungssoftware überführt.

 


Um- und Anbau einer ehemaligen Feuerwehr. Scan des Bestandsgebäudes mit Außenbereich und umgebender Bebauung aus der Vogelperspektive. © Architekturbüro steffen wurster

 

Alexander Maier von zeit + raum aus Mainz vermietet und verkauft Scansysteme. Er unterscheidet dabei nach der Komplexität der Scanaufgabe und nach Einsatzspektrum. Grundsätzlich werden Punktwolken-Laserscanner verwendet. Hierbei wird zwischen mobilen oder stationären Kleingeräten, Laser-Scannern auf Stativen und Flugdrohnen mit integriertem LiDAR-Scanner unterteilt. Das Architekturbüro steffen wurster aus Bolanden leiht seit Jahren Laserscan-Systeme bei zeit + raum. Für Steffen Wurster sind vor allem die Genauigkeit des Aufmaßes und der stetige Abgleich zwischen Entwurfs- und Bestandsmodell bei seiner Planungsarbeit die größten Vorteile. Bei komplexen Projekten bietet es sich außerdem an, Zwischenaufmaße durchzuführen. Konsequent bis in die Ausbaugewerke fortgeführt, erhalten die Planenden dann ein komplettes Aufmaß, das aus einer Vielzahl von Ebenen besteht und die gebaute Situation exakt abbildet. Im Gebäudebetrieb lassen sich diese Daten nutzen, um „hinter die Wandverkleidung“ zu schauen und Leitungen, Schächte, Stützen oder Unterzüge virtuell sichtbar zu machen.

 


Ein detaillierter Scan des Bestandsgeländes dient bei diesem Neubauprojekt am Hang als wichtige Grundlage, um das in Archicad erzeugte Gebäudemodell passgenau einzubetten. © raum + zeit, Mainz

 

Für Bauherren bieten ein Laserscan-Bestandsaufmaß und das baubegleitende Aufmaß daher vor allem im späteren Betrieb große Vorteile. Weitere Aufklärungsarbeit ist trotzdem nötig, weiß Steffen Wurster: „Der Nutzen des Bestandsaufmaßes und des Gebäudemodells stehen beim Bauherrn bisher nicht im Vordergrund. Sicher wird sich das in den kommenden Jahren ändern. Aktuell ist es aber vor allem für uns wichtig – und das nicht nur bei Sanierungsvorhaben. Für Neubauten verwenden wir es genauso, um beispielsweise die Umgebung oder Außenanlagen digital aufzunehmen. Ergänzende Sonnenstandstudien lassen sich daraus ebenso leicht erarbeiten; wir können in unserer Software Archicad modellieren und die umgebende Bebauung, Bäume oder die Topografie direkt in den Entwurf einbinden. Die nötigen Daten sind mit dem digitalen Aufmaß einfach da. Also nutzen wir sie!“

 

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Vertrieb Österreich
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Kategorie: EDV, Produktnews