Bindeglied zur Natur
Als Herausforderung, aber auch als Chance erwies sich für LAGAR Arquitectos die Planung und Umsetzung des Keepex Corporate Buildings. Der Bau im chilenischen Puerto Varas liegt immerhin an einem Fluss, der für seine hohe Biodiversität bekannt ist. In dessen Umgebung fungiert das Gebäude als Bindeglied zwischen dem biologischen Korridor und dem Unternehmen, welches es beherbergt. Den Architekten war es ein Anliegen, mit ihrem Projekt eine positive Verbindung zur Natur zu schaffen.
Bei der Planung und der Konstruktion setzte man auf umweltfreundliche Baumaterialien und Maßnahmen. Das Ziel war es, Büros in einem nachhaltigen Umfeld unterzubringen. Diese Herangehensweise entspricht auch der Unternehmensphilosophie von Keepex – die Firma entwickelt immerhin Technologien für die Gas-Diffusion und zur Unterstützung von Wasserkreisläufen. Gezielt entschieden sich die Architekten für Baustoffe, die nur minimale Effekte auf den Untergrund und einen möglichst niedrigen CO2-Ausstoß bei der Produktion vorweisen können.
Nicht nur das Gebäude, sondern auch dessen Umfeld sehen die Planer als Bestandteil des Projekts an. Ihr Bestreben bestand darin, dass beide Elemente harmonisch neben- und miteinander existieren. Umgeben ist der Bau von Wäldern sowie einem Flussufer. Große Fensterflächen gewähren Ausblicke auf die Landschaft, sodass die Natur zum fixen Bestandteil der Kulisse wird. Das scheunenartige Gebäude ist zudem so platziert, dass es von der Straße aus nicht zu sehen ist. Diese Positionierung sorgt im Innen- und Außenbereich für Intimität.
Naturnahe Materialien als Dominante
In den Innenräumen des 12 x 50 Meter großen Baus dominiert Holz. Sowohl das Tragwerk als auch das Mobiliar bestehen aus dem natürlichen, erneuerbaren Material. Der Baustoff überzeugt aber nicht nur in puncto Nachhaltigkeit – er strahlt nämlich auch Wärme aus und sorgt in Kombination mit der großzügig gestalteten Fensterfront für eine einladende Atmosphäre.
Abgesehen davon fällt das Innenraumdesign nüchtern aus – eine Maßnahme, für die sich die Architekten bewusst entschieden haben. Auf diese Weise kommen die großzügig gestalteten Flächen optimal zur Geltung. Auch erlaubt diese Gestaltung den Benutzern ein hohes Maß an Flexibilität. Sie können die Räume nicht nur ihrem Geschmack, sondern gleichermaßen der gewünschten Nutzung anpassen – laut den Planern sind im Inneren unendlich viele Konfigurationen und Raumaufteilungen möglich.
Geht es um die Innenraumgestaltung, so setzten die Architekten auf Transparenz. Glaswände trennen die einzelnen Bereiche voneinander ab – dank ihnen ist ein störfreies Arbeiten möglich, während Sichtbezüge zu anderen Räumen trotzdem erhalten bleiben. Zu erwähnen ist in diesem Kontext das Casino. Dieses fungiert als Konferenzraum und als interner Hof – vorgesehen ist in dem abgeschiedenen Areal des Weiteren die Abhaltung von betriebsexternen Aktivitäten. Die Innenräume und die Möbelstücke wurden gemeinsam mit @surdeco entworfen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Designstudio war es möglich, die Gestaltung der gesamten Einrichtungselemente aufeinander abzustimmen, um so ein stimmiges Gesamtbild zu erzielen. Das Ergebnis dieser gut durchdachten Herangehensweise ist ein harmonischer und nachhaltiger Bau, der sich obendrein nahtlos in seine Umgebung einfügt.
Text: Dolores Stuttner
Fotos: Nico Saieh
Kategorie: Projekte