Eine kulinarische Oase

15. April 2024 Mehr

Inmitten von Morelia, einer mexikanischen Stadt reich an Historie, befindet sich Josafat Zalapa, ein gastronomischer Zufluchtsort, der gekonnt das kulinarische Erbe der mexikanischen Kultur mit orientalischen Einflüssen verschmilzt. Das vom Architekturbüro FMA entworfene Restaurant befindet sich in einem Haus aus dem 19. Jahrhundert und ist das Ergebnis des Bestrebens, eine wegweisende Essens­atmosphäre zu schaffen.

 

 

Inspiriert vom japanischen Begriff „Omakase“, der die Essenz von „Ich vertraue dir“ oder „Auswahl des Kochs“ umfasst, wird den Gästen ein exklusives kulinarisches Erlebnis geboten. Sie begeben sich auf eine gastronomische Reise und nehmen aktiv am Geschehen teil, während sie die Zubereitung ihrer Gerichte aus nächster Nähe beobachten können.

Das Erlebnis beginnt mit dem Zugang zum historischen Gebäude, wo die Besucher von einem Korridor und einer Galerie begrüßt werden, die zu einem Kreuzgang führen, der entlang seiner Peripherie mit verschiedenen Kunstwerken geschmückt ist. Die architektonische Gestaltung umfasst zwei Räume neben dem Innenhof, flankiert von barocken Elementen. Der Hauptbereich beherbergt eine skulpturale Koch-Bar mit 20 Designerstühlen. Hier versammeln sich die Gäste, um sich auf das kulinarische Spektakel einzulassen. Seitlich befindet sich ein weiterer Raum, wo subtil vom Essbereich getrennt, eine Getränke-Bar untergebracht ist.

 

 

Durch das Innendesign gelingt es dem Projekt, eine Balance zwischen der Architektur der Vergangenheit und zeitgenössischen Elementen in Möbeln, Dekor und Materialien zu schaffen. Dieser Ansatz schafft eine introspektive, elegante und zurückhaltende Atmosphäre. Bei der Intervention wurde ein besonderes Augenmerk auf das Lichtdesign und die Möbelintegration gelegt. Dies führte zur maßgeschneiderten Gestaltung jedes Elements, von den linearen Lampen, die die Bar begleiten, bis zu den Stühlen, an denen die Gäste ihre Mahlzeiten genießen werden.

Das Konzept der Bar betont die Arbeit des Kochs, während indirekte Beleuchtung entlang des Bodenrandes die vorhandenen Kalksteinmauern einfängt. Diese Beleuchtung hebt die historischen Schichten hervor, die im Laufe der Zeit bewahrt wurden, und betont ihren architektonischen Wert. Die Designprämisse drehte sich darum, die Architektur des Ortes zu respektieren, während subtil in die Innenräume eingegriffen wurde. Die Interventionen fügen sich nahtlos in die historischen Schichten des Gebäudes ein, bleiben aber stets als solche ablesbar. Die Auswahl der Materialien blieb essentialistisch und umfasst raue Holzböden und -möbel sowie pigmentierte Zementbeschichtungen an den Wänden.

 

 

 

Fotos: Cesar Belio

 

Kategorie: Projekte