Fantasie kennt keine Grenzen
Das war wohl der ausschlaggebende Gedanke für den Entwurf der Cafeteria “Roc“, welche nun die beiden vorher getrennten Schulen verbindet. Das Schulrestaurant schafft ein architektonisches Ereignis innerhalb des Gebäudeblocks in der Stadt Tourcoing, Frankreich. Auf zwei Ebenen gebaut, verbindet es und stiftet gleichzeitig Identität für den gesamten Komplex.
Der Effekt ist ziemlich spektakulär – ein Felsen ragt in den Straßenraum, unterstützt von einer, an weiße Baumstämme erinnernde Säulenkonstruktion, die wie ein Wald die Arkade zur Straße begrenzen. Die Farbe des Felsens steht in starkem Kontrast zum Weiß der sonstigen Wandflächen und den Pfosten der Säulen und verstärkt so zusätzlich die schwebende Wirkung des Felsens. diesem geschützten Bereich können die Eltern warten und ihre Kinder von der Schule abholen. Das in diesem Volumen befindliche Restaurant ist ein Hybrid zwischen Höhle und Baumhaus, der Ausgangs- und Kristallisationspunkt großartiger Ideen und Geschichten für die Kinder. Es sagt: „Alles ist möglich!“
Fertiggestellt wurde die Architektur des Büros D’HOUNDT+BAJART architectes&associés im Jahr 2015, die felsenähnliche Fassade besteht aus Spritzbeton, der von speziell geschulten Fachkräften nach dem Aufbringen modelliert wurde. Die Gestaltung reproduziert perfekt die Risse, Ecken, Erosion, Geotektonik und Deformationen der Natur. Auch bei der äußeren Farbgebung achtete man darauf, den Bau möglichst an die Farben der Nachbarschaft (Ziegel) anzugleichen, um so eine Integration der Architektur zu erzielen.
Im Inneren benutzt das Restaurant die Vorteile der Situierung im ersten Stock: Natürliches Licht und freie Sicht durch die verschieden großen Öffnungen bilden die Bühne für die Kinder. Auch die Akustik ist durch die teilweise im Inneren sichtbare Felsenoberfläche ideal. Die restlichen weißen Wandflächen erhöhen mit ihrer Schlichtheit auch hier die Wirkung einer Fantasiewelt, die keine Grenzen für die Imagination setzt.
Fotos: Julien Lanoo
Kategorie: Projekte