Flexibilität für den „New Way of Work“ – Post AG

24. Januar 2018 Mehr

Seit Mitte Oktober beziehen die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Österreichischen Post AG ihr neues, fast 50.000 m2 großes Bürogebäude am Rochusmarkt. Die Architektur, entworfen vom Architekten-Team Schenker Salvi Weber / feld72, umfasst zwei Gebäudetrakte – einen denkmalgeschützten Altbau und einen siebengeschossigen Neubau. Beide Gebäudeteile sind über ein Atrium miteinander verbunden, das als kommunikative Begegnungsfläche mit beeindruckenden räumlichen Qualitäten dient.

 

 

Der Umzug spiegelt auch organisationsinterne Veränderungen wider. Durch den zweifachen Wechsel der Büros innerhalb weniger Jahre haben sich auch die Arbeitsweisen und damit einhergehend die Arbeitsumgebungen verändert und zunehmend geöffnet. In der neuen Zentrale sind alle Bürogeschosse als Großraum konzipiert. Farblich abgestimmtes Mobiliar unterstützt die visuelle Gliederung der großzügigen, offenen Flächen. Das variantenreich und vielfältig konzipierte Arbeitsumfeld richtet sich nach den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Fokusräume für Einzelpersonen oder Kreativräume für bis zu fünf Personen bilden die Zonierung in den Büros. Kommunikations- und Besprechungsbereiche ergänzen sich synergetisch mit Rückzugsräumen für Konzentrationsarbeit.

 

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Der Fokus der Architekten bei der Büroplanung lag ganz bewusst nicht auf Flächen­einsparungen, sondern auf der Aufwertung der Nutzfläche und der Schaffung flexibler Arbeitsumwelten für aktivitätenbasiertes Arbeiten. Durch die raumhohen Verglasungen ergeben sich einzigartige Ausblicke zur Stadt und zu den Innenhöfen. Ein hohes Augenmerk wurde auf hochwertige Materialien und den akustischen Komfort gelegt. Dieser stellte im Fall der „Post am Rochus“ besonders hohe Anforderungen an das Innenraumkonzept, denn der Bauherr entschied sich vor allem im Neubau für eine Bauteilaktivierung mit zahlreichen schallharten Flächen und großzügigen Fensterfronten. Vollflächig abgehängte Akustikdecken waren dadurch nicht möglich. So mussten die akustischen Herausforderungen größtenteils über die Möblierung gelöst werden. Die vielfältigen speziell entwickelten Regal- und Schranksysteme leisten einen wesentlichen Beitrag zur akustischen Dämmung. „Akustisch aktivierte“, genadelte Stauraumoberflächen und aufgesetzte Tiefenabsorber reduzieren hier störenden Schall.

 

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Die dabei eingesetzten variantenreichen Regal- und Schranksysteme sowie Besprechungstische wurden gemeinsam mit den Architekten entwickelt bzw. ausgesucht und vom Büromöbelhersteller Neudoerfler professionell gefertigt. 550 Schrankmöbel bestehend aus 2.121 Schrankelementen strukturieren die Arbeitswelten auf den sieben Büroetagen. Von der Raumgliederung über die akustische Wirksamkeit bis hin zur „klassischen Nutzung“ als Stauraum erfüllen die Schrankmöbel vielfältigste Anforderungen: Die klassischen Stauraummöbel in Arbeitsplatznähe unterstützen bei den täglichen Aufgaben und erhielten zusätzlich einen Tiefenabsorber aufgesetzt, der hervorragende schallabsorbierende Eigenschaften aufweist. Locker-Schränke wurden mit Pflanzwannen kombiniert, was sich positiv auf das Raumklima und das persönliche Wohlbefinden auswirkt. Andere Schrankmöbel verfügen über integrierte Sitzgelegenheiten, was ihnen ein eigenständiges Profil verleiht und die Lebendigkeit der Arbeitsatmosphäre unterstreicht. Und selbst die Schränke in den Kopierräumen folgen dem ganzheitlichen Designkonzept mit intelligenten Zusatzfunktionen.

 

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Alle Möbel wurden in echtholzfurnierter Eiche ausgeführt und mit porzellanweißen Melaminflächen kombiniert. Dem Aspekt der Leichtigkeit folgend wurden die Stauraum­elemente großteils mit Eichenholzbeinen ausgeführt, was ihnen einen schwebenden Charakter verleiht und behagliche Wohnlichkeit vermittelt. Insgesamt 88 Besprechungstische produzierte man für die neue Unternehmenszentrale. Dafür wurden bestehende Tischelemente kundenspezifisch modifiziert und, den Bedürfnissen der Österreichischen Post AG entsprechend, neu konfiguriert.
Farblich halten sich alle Tische diskret im Hintergrund und folgen einem simplen, doch umso harmonischeren Farbkonzept: Matt-schwarze Tischplatten mit Chromgestell dominieren die Besprechungsräume. Weiße Tischoberflächen in Kombination mit weißem Gestell sind in den Bürogeschossen zu finden. Für kommunikatives Teamarbeiten stehen großformatige Tische – sogenannte Working Benches – zur Verfügung. Diese haben keinerlei Sichtbarrieren und wurden, auf Basis einer Nutzerabstimmung während des Planungsprozesses, speziell für Projekt- und Teamarbeiten ausgewählt. Die großformatigen Working Benches mit einer Länge von bis zu knapp fünf Metern sind gesamthaft höhenverstellbar, was ex­treme Präzision und Sorgfalt in der Ausführung voraussetzt.

 

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Fotos: ©Hertha Hurnaus

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Kategorie: Projekte