Industrielle Eleganz
Bereits zum zweiten Mal an diesem Ort setzte sich das italienische Architektenduo GEZA mit der Gestaltung von Industriearchitektur auseinander. Schon 2011 wurde es mit dem Firmensitz des norditalienischen Unternehmens Pratic beauftragt, das alles für „Open air culture“ herstellt: Pergolen, Markisen und Außenstrukturen.
Hier wird aber nicht nur produziert, sondern auch verwaltet, präsentiert, geforscht, gelagert und die Mitarbeiter können sich im hauseigenen Wellnessbereich auch entspannen. Die Unterbringung dieser Vielzahl an Funktionen war nur durch die Vergrößerung des Gebäudes möglich, das sich durch die Erweiterung etwas mehr als verdoppelte.
Die Entscheidung, mit der Erweiterung wieder das Architekturbüro GEZA zu beauftragen, basierte auf der Erwartung der Auftraggeber, dass dadurch der Bau nicht nur wie aus einer Hand wirkt, sondern auch ist. Sowohl der alte als auch der neue Gebäudeteil verfügen über einen rechteckigen Grundriss und treffen auf der breiten Seite zusammen. An der Fassade setzen sich beide Gebäudeteile gut voneinander ab, man erkennt aber auch verbindende Elemente. Die rhythmische Positionierung der Fensteröffnungen als längliche Schlitze wurde fortgesetzt, das gewählte Fassadenmaterial unterscheidet sich. Die schwarzen Betonplatten des bestehenden Gebäudeteils treffen auf die Polycarbonatplatten des neuen Bauteils. Diese ummanteln die dahinterliegende Tragstruktur aus Beton und erstrecken sich mit ihrer Länge von zehn Metern vertikal über die gesamte Höhe der Fassade.
Die Verbindung beider Gebäudeteile lässt an der Fassade einige Gegensätzlichkeiten zusammentreffen: hell und dunkel, leicht und schwer. Der Bau wirkt dennoch ganzheitlich und führt Industrie mit Eleganz zusammen.
Fotos: Javier Callejas
Kategorie: Projekte