Regenableitende Fassade
‚Regenkette‘ (auf japanisch: kusari-toi) ist die generelle Bezeichnung für alle die Dinge, welche in Japan von den Traufen der Hausdächer gehängt werden, um einen Abfluss des Regenwassers vom Traufenblech zu initiieren.
Diese Tradition gibt es seit der Azuchi-Momoyama-Zeit (1573– 1603). Damals verwendete man aus Hanffasern gedrehte Seile, die an die Traufen gehängt wurden. Die Zeiten haben sich geändert und auch heute findet diese ‚Regenkette‘ immer noch Gebrauch – zum Beispiel am Co-op Kyosai Gebäude der JCCU (Japanese Consumers’ Cooperative Union) in Tokyo. Die Architektur ist von Tatsuya Hatori and Nikken Sekkei Ltd entworfen und die gesamte Vorder- und Rückansicht des mehrgeschossigen Bauwerkes ziert ‚Toh‘ – das Modell einer Regenkette, die aus einer Kooperation zwischen der Firma SEO Inc und dem Designer Jun Hashimoto entstanden ist. Es ist das erste Mal, dass eine derartige Installation, quasi als Fassade über die gesamte Fläche eines Hauses verwendet wurde. Natürlich benutzen auch die Pflanzen auf den diversen Balkonen diese Ketten, um sich daran emporzuranken. So werden gleichzeitig Bewässerung, Sichtschutz und eine Tradition gewahrt.
Fotos: © SEO Inc
Kategorie: Projekte