Shanghai Oriental Sports Center – gmp . Architekten

1. November 2011 Mehr

Shanghai Oriental Sports Center

Anlässlich der 14. Weltmeisterschaft des Schwimmweltverbands FINA im Juli 2011 wurde das Shanghai Oriental Sports Center (SOSC) in China eröffnet. Die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) gewannen 2008 den Wettbewerb, und in nur knapp zweieinhalb Jahren wurde der Sportkomplex realisiert. Er besteht aus einem Hallenstadion für mehrere Sportarten sowie Kulturveranstaltungen, einem Natatorium (Schwimmhalle), Außenschwimmbecken und einem Medienzentrum.

Shanghai Oriental Sports Center

Da auch in China der Gedanke der Nachhaltigkeit langsam Fuß fasst, wurden ehemalige Industriebrachen entlang des Huangpu-Flusses für den Bau der Sportstätten rekultiviert. Die einzelnen Stätten sind so konzipiert, dass sie nach der Schwimmweltmeisterschaft vielfältig weiter genutzt werden können. Wasser ist das übergeordnete Thema sowohl der Parkanlage als auch der Architektur der Stadien und des Medienzentrums.

Shanghai Oriental Sports Center

Als verbindendes Element umgibt es die verschiedenen Stadien, die auf Plattformen in die künstlich angelegten Seen hineinragen. Runde Stadien erhielten eine geschwungene Uferlinie, das Natatorium eine eckige Linie. Die Konstruktion der drei Stadien ist dabei immer ähnlich. Diese gemeinsame Formensprache und die immer wieder gleichen Materialien erzeugen eine strukturelle Einheit. Die Stahlkonstruktionen aus weit gespannten Bögen bilden die Rahmen der Unterkonstruktionen für großformatige Dreieckselemente aus beschichteten Aluminiumblechen. Die dreieckigen, zweiseitig gekrümmten Flächen stehen symbolhaft für im Wind geblähte Segel.

Shanghai Oriental Sports Center

Hallenstadion

Während der Schwimmweltmeisterschaft fanden im Hallenstadion Becken- und Synchronschwimmwettkämpfe statt, anschließend kann es für Boxkämpfe, Basketball-, Badminton- oder Eishockeyspiele und Konzerte genutzt werden. Die Halle verfügt über 14.000 Sitzplätze, die durch mobile Ränge auf 18.000 erweitert werden können.
Die Hauptkonstruktion des geschlossenen Gebäudes mit runder Grundrissfläche besteht aus Stahlbeton, das Dach aus einer 170 Meter überspannenden Stahlkonstruktion mit Aluminiumverkleidung. Die parallel verlaufenden Stahlträger bilden 35 Meter hohe Arkaden nach außen hin und fassen die Glasfassaden der umrundenden offenen Foyers ein.

Shanghai Oriental Sports Center

Natatorium

Das Natatorium beinhaltet vier hintereinander angeordnete Schwimmbecken: zwei in Standardgröße, ein Sprung- und ein Freizeitbecken. Es verfügt über 3.500 feste Sitzplätze, die während der WM auf 5.000 erweitert wurden, um die Anforderungen der FINA zu erfüllen.
Die Schwimmhalle ist ein geschlossenes Gebäude mit rechteckiger Grundrissfläche, einer Hauptkonstruktion aus Stahlbeton und einer Dachkonstruktion aus Profilstahlträgern. Die Dachkonstruktion mit dreieckigen Glasflächen ist circa 210 Meter lang, 120 Meter breit und 22 Meter hoch. Mit schmalen Oberlichtern entlang der Träger wird direktes, irritierendes Sonnenlicht verhindert und dennoch der Einfall von natürlichem Licht gewährleistet.

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Außenschwimmbecken

Dieser Schwimmkomplex liegt im Freien auf einer künstlichen Insel und bietet 2.000 feste Stadionplätze. Während der Schwimm-WM und bei anderen herausragenden Ereignissen kann die Kapazität auf 5.000 Plätze erweitert werden. Das Sprungbecken in Wettkampfgröße und die Sprungtürme werden durch ein Wettbewerbsschwimmbecken ergänzt. Mit einem äußeren Durchmesser von circa 130 Metern spiegelt die – ähnlich wie bei den anderen Stadien ausgeführte – Dachkonstruktion den runden Grundriss der Gebäudehülle wider. Der innere Durchmesser beträgt circa 90 Meter. Die Dachträger werden von der Gebäudestruktur getragen. Eine leichte Membran zwischen den Modulen bietet Schutz vor Sonne und Regen.

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Medienzentrum

Das 80 Meter hohe Hochhaus liegt auf der Nordseite des Sportkomplexes. In den 15 Stockwerken befinden sich ein Fitnessbereich, Konferenzräume und ein medizinisches Versorgungszentrum sowie VIP- und Bürobereiche. Wegen des regelmäßigen Rasters von 8,40 Metern kann das Gebäude flexibel genutzt werden. Mit der äußeren Hülle aus weißen, perforierten Aluminiumpaneelen interpretiert das Gebäude die Wellenform des angrenzenden Sees.

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Kategorie: Projekte